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Whitelist 1. Quartal 2025: Glücksspielmarkt mit stagnierender Dynamik

Ein Überblick auf die vergebenen Lizenzen im 1. Quartal 2025 im deutschen regulierten Glücksspielmarkt.

[ Bild: White-List Update März 2025: Zulassungen Online Glücksspiel in Deutschland ]

Die regulatorischen Umbrüche, die Anfang 2023 das Marktgefüge des legalen Glücksspiels in Deutschland neu definierten, zeigen auch zwei Jahre später eine nachhaltige Wirkung. Im Zeitraum Januar bis März 2025 blieb das Wachstum des regulierten Online-Glücksspielangebots weitgehend aus. Die Analyse der Marktentwicklung weist auf eine fortgesetzte Stabilisierung auf niedrigem Aktivitätsniveau hin.

Im Fokus stehen dabei insbesondere die Segmente der virtuellen Automatenspiele und der Online-Casinospiele, die im Vergleich zum vierten Quartal 2024 keine signifikanten Verschiebungen verzeichneten. Die Marktdaten deuten auf eine Phase der Konsolidierung hin, in der strukturelle Anpassungsprozesse nach wie vor nachwirken, während gleichzeitig neue Impulse bislang ausblieben.

Lotterien auf dem regulierten Glücksspielmarkt 

Im Zeitraum Januar bis März 2025 blieb die Anzahl der zugelassenen Lotterieunternehmen im regulierten Glücksspielbereich unverändert bei 105. Damit setzte sich der Status quo aus dem letzten Quartal des Vorjahres fort.

Diese Kontinuität lässt sich als Indiz für eine gefestigte Marktstruktur interpretieren. Die Datenlage deutet auf eine Phase der Stabilität hin, in der weder ein weiterer Ausbau des Angebots noch ein Rückgang der genehmigten Akteure zu beobachten war. Eine solche Entwicklung könnte auf die fortschreitende Konsolidierung innerhalb des Lotteriebereichs hindeuten.

Alle Lotterien 

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

107

125

Q2 2023

108

126

Q3 2023

114

115

Q4 2023

105

115

 

 

 

Q1 2024

106

117

Q2 2024

107

126

Q3 2024

107

124

Q4 2024

105

118

 

 

 

Q1 2025

105

118

Strukturelle Organisation und Vertriebskanäle des staatlichen Lotteriewesens

Die bundesdeutschen Lotteriegesellschaften agieren im Rahmen des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB) in einer länderübergreifenden Arbeitsgemeinschaft. Diese kooperative Struktur dient der einheitlichen Durchführung zentraler Prozesse wie der Ziehung von Gewinnzahlen sowie der Bestimmung und Veröffentlichung der Quoten auf nationaler Ebene und unterliegt klar definierten Transparenzstandards.

Die Teilnahme am Lotteriegeschehen erfolgt über ein flächendeckendes Netz von rund 25.000 stationären Annahmestellen in ganz Deutschland. Darüber hinaus ergänzen 16 staatlich betriebene Online-Plattformen das Angebot. Diese digitalen Vertriebskanäle werden jeweils von den zuständigen Landesgesellschaften verwaltet und unterliegen der Aufsicht der jeweiligen Aufsichtsbehörden. Die föderale Ausgestaltung des Systems stellt sicher, dass sämtliche Abläufe im Lotteriebereich den rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechen und dem Prinzip der Regulierung folgen.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

16

16

Q2 2023

16

16

Q3 2023

16

16

Q4 2023

16

16

 

 

 

Q1 2024

16

16

Q2 2024

16

16

Q3 2024

16

16

Q4 2024

16

16

 

 

 

Q1 2025

16

16

Gemeinwohlorientierte Lotterien mit niedrigem Risikoprofil: Status quo im ersten Quartal 2025

Lotterieangebote, die gemäß § 12 Abs. 3 des Glücksspielstaatsvertrags 2021 als risikoarm im Hinblick auf potenziell schädliches Spielverhalten eingestuft werden, unterliegen besonderen rechtlichen Rahmenbedingungen. Grundsätzlich ist deren Durchführung nur zulässig, sofern kein kommerzieller Zweck verfolgt wird – es sei denn, weitergehende Kriterien, insbesondere über bloße werbliche Gewinnanreize hinaus, werden erfüllt.

In diesen Fällen schreibt der Gesetzgeber zwingend vor, dass sämtliche Erlöse ausschließlich gemeinnützigen, kirchlichen oder mildtätigen Zwecken zuzuführen sind. Zu den anerkannten Veranstaltern, die unter diese Regelung fallen, zählen unter anderem die Aktion Mensch e.V. sowie die Deutsche Postcode Lotterie. Beide Institutionen sind etabliert in der Verbindung von Glücksspielangeboten mit sozialem Engagement.

Für das erste Quartal 2025 weist die Whitelist der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) insgesamt neun genehmigte Anbieter aus – identisch mit dem Stand aus dem vierten Quartal 2024. Diese Veranstalter betreiben zusammen 25 zugelassene Internetauftritte, auf denen die entsprechenden Lotterieprodukte angeboten werden. Damit bleibt die Struktur in diesem Marktsegment vorerst unverändert.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

7

18

Q2 2023

7

18

Q3 2023

7

18

Q4 2023

8

19

 

 

 

Q1 2024

8

19

Q2 2024

9

23

Q3 2024

9

23

Q4 2024

9

25

 

 

 

Q1 2025

9

25

Regionale Sparlotterien: Kombination aus Vermögensbildung und Lotterieelement

Im Bereich der risikoarmen Lotterieformen nehmen die von Sparkassenorganisationen und genossenschaftlichen Kreditinstituten betriebenen Sparlotterien eine Sonderstellung ein. Dieses hybride Modell integriert einen Sparmechanismus in das Lotteriesystem, indem ein Großteil des Lospreises dem Aufbau von Vermögen dient und lediglich ein begrenzter Anteil für die Teilnahme am Lotteriebetrieb verwendet wird.

Diese Struktur wirkt sich dämpfend auf das potenzielle Gefährdungspotenzial aus, da der Spielanreiz durch die Rückführung eines wesentlichen Teils der Einzahlung in Form von Sparbeträgen relativiert wird. Sparlotterien verbinden somit Aspekte der individuellen finanziellen Absicherung mit der Aussicht auf Lotteriegewinne und stellen ein etabliertes Produkt mit regionaler Verankerung dar.

Im Berichtszeitraum des ersten Quartals 2025 blieb die Zahl der genehmigten Anbieter stabil. Veränderungen in der Zulassungslage wurden nicht verzeichnet.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

29

20

Q2 2023

29

20

Q3 2023

28

22

Q4 2023

28

22

 

 

 

Q1 2024

28

22

Q2 2024

28

23

Q3 2024

28

23

Q4 2024

28

23

 

 

 

Q1 2025

28

23

Staatlich lizenzierte Klassenlotterien: Gemeinsames Angebot der Länder unter dem Dach der GKL

Die GKL Gemeinsame Klassenlotterie der Länder fungiert als zentraler Anbieter von Klassenlotterien in Deutschland und verfügt über eine behördliche Konzession zur Durchführung weiterer legaler Glücksspielangebote. Sie entstand aus der institutionellen Vereinigung der vormals eigenständig operierenden Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) und Süddeutschen Klassenlotterie (SKL).

Mit der Gründung der GKL wurde erstmals eine Lotteriegesellschaft etabliert, die von allen 16 Bundesländern gemeinsam getragen wird. Die Organisation agiert auf Grundlage eines einheitlichen rechtlichen Rahmens und erfüllt umfassende regulatorische Vorgaben. Ziel ist die rechtskonforme, kontrollierte und nachvollziehbare Durchführung des Lotteriebetriebs im Einklang mit den Maßgaben des Glücksspielrechts.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

1

1

Q2 2023

1

1

Q3 2023

1

1

Q4 2023

1

1

 

 

 

Q1 2024

1

1

Q2 2024

1

1

Q3 2024

1

1

Q4 2024

1

1

 

 

 

Q1 2025

1

1

Regulierte Online-Vertriebsstellen für Lotterieprodukte: Rückgang bei Anbietern und Portalen

Für den internetbasierten Vertrieb von Lotterieprodukten bedarf es einer gesonderten Erlaubnis, die ausgewählte Vertriebspartner dazu befugt, im Namen und auf Rechnung der Gemeinsamen Klassenlotterie der Länder (GKL) digitale Losangebote bereitzustellen. Diese Lizenzen sind an strenge gesetzliche Auflagen geknüpft und dienen der Sicherstellung eines rechtskonformen und transparenten Online-Betriebs.

Zum Stichtag Ende des ersten Quartals 2025 waren 38 Unternehmen mit einer entsprechenden Vertriebserlaubnis registriert – ein Rückgang um einen Anbieter im Vergleich zum vierten Quartal 2024. Parallel dazu reduzierte sich die Zahl der betriebenen Online-Portale von 37 auf 34. Diese Entwicklung deutet auf eine leichte Marktkonsolidierung innerhalb des digitalen Lotterievertriebs hin.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

43

45

Q2 2023

43

45

Q3 2023

41

42

Q4 2023

41

42

 

 

 

Q1 2024

41

42

Q2 2024

42

42

Q3 2024

41

41

Q4 2024

39

37

 

 

 

Q1 2025

38

34

Kommerzielle Spielvermittler im Onlinebereich: Statusbericht zum ersten Quartal 2025

Im Sinne des Glücksspielstaatsvertrags 2021 gelten Unternehmen, die weder über eigene Annahmestellen noch über Buchmacherbüros oder Wettvermittlungsstellen verfügen, als gewerbliche Spielvermittler.

Diese Akteure agieren außerhalb klassischer Vertriebsstrukturen und übernehmen die Vermittlung von Spielverträgen zwischen Spielteilnehmern und Lotterieanbietern. Zudem betreiben sie die Organisation von Spielgemeinschaften, mit dem Ziel, deren Beteiligung an Lotterieprodukten zu ermöglichen.

Das Geschäftsmodell dieser Vermittler ist auf Gewinnerzielung durch die Bereitstellung entsprechender Dienstleistungen ausgerichtet. Im Berichtszeitraum Januar bis März 2025 waren bundesweit 13 gewerbliche Spielvermittler aktiv, die insgesamt 19 Internetportale betrieben.

Die Zahlen blieben im Vergleich zum Vorquartal weitgehend stabil und unterstreichen die etablierte Marktpräsenz dieses Vertriebssegments innerhalb des regulierten Glücksspielmarktes.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

10

15

Q2 2023

11

16

Q3 2023

11

16

Q4 2023

11

16

 

 

 

Q1 2024

12

18

Q2 2024

12

20

Q3 2024

12

20

Q4 2024

12

20

 

 

 

Q1 2025

13

19

Keine Veränderungen im Bereich der Pferdewetten-Angebote

Im ersten Quartal 2025 gab es keine Veränderungen, was die Anzahl lizenzierter Anbieter für Pferdewetten betrifft. Bis heute gibt es fünf Anbieter, die sieben Portale betreiben. Zwei Anbieter firmieren in Deutschland, drei Unternehmen haben ihren Sitz in Malta.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

6

7

Q2 2023

6

7

Q3 2023

6

7

Q4 2023

6

7

 

 

 

Q1 2024

5

6

Q2 2024

5

6

Q3 2024

5

6

Q4 2024

5

7

 

 

 

Q1 2025

5

7

Lizenzlage im Sportwettenmarkt: Anbieterzahl unverändert, leichter Rückgang bei Online-Portalen

Zum Ende des ersten Quartals 2025 verfügten insgesamt 29 Unternehmen über eine gültige Lizenz zur Durchführung von Sportwetten im Internet. Während sich die Zahl der konzessionierten Anbieter im Vergleich zum Vorquartal nicht veränderte, reduzierte sich die Anzahl der aktiv betriebenen Webportale von zuvor 34 auf 33. Dies deutet darauf hin, dass ein Anbieter sein Online-Angebot zwischenzeitlich eingestellt oder zurückgezogen hat.

Im Fokus steht in diesem Zusammenhang die IBA Entertainment Limited mit Sitz in Malta, deren Online-Plattform Bet3600 weiterhin nicht über eine aktive Zulassung verfügt. Auch im aktuellen Berichtszeitraum wurde keine Reaktivierung des Webportals verzeichnet. Das Unternehmen bleibt jedoch im terrestrischen Bereich präsent: Die Erlaubnis zum Betrieb stationärer Wettbüros besteht fort. Ob eine Rückkehr in den digitalen Vertrieb geplant ist, wurde bislang nicht kommuniziert.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

36

40

Q2 2023

30

36

Q3 2023

31

37

Q4 2023

31

39

 

 

 

Q1 2024

30

37

Q2 2024

30

37

Q3 2024

29

36

Q4 2024

29

34

 

 

 

Q1 2025

29

33

Firmensitze der Sportwetten-Unternehmen: 

  • Zwei Anbieter sitzen in Deutschland 
  • Zwei Unternehmen sind in Österreich ansässig 
  • Ein Unternehmen stammt aus Frankreich 
  • 24 Betreiber haben ihren Sitz in Malta 

Virtuelle Automatenspiele: Marktverhältnisse stabilisieren sich – Neuzugänge trotz Rückzügen

Seit dem Markteintritt der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) im Juni 2022 mit den Plattformen JackpotPiraten und BingBong als erstem national lizenzierten Anbieter im Segment der virtuellen Automatenspiele hat sich der Online-Markt in Deutschland zunächst dynamisch entwickelt. Nach einer Phase rascher Expansion deutet sich inzwischen eine Konsolidierung der Anbieterlandschaft an.

Im Verlauf des vierten Quartals 2024 verließen zwei ausländische Betreiber den deutschen Markt. Die Aspire Global 7 Limited aus Malta stellte ihr gesamtes Portfolio von 14 Online-Portalen ein, ohne nähere Angaben zu den Gründen ihres Rückzugs zu machen. Kurz darauf beendete auch Home Gaming Entertainment Limited im Dezember den Betrieb seiner Plattform Winfest.

Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Gesamtzahl der lizenzierten Anbieter im ersten Quartal 2025 stabil. Aktuell verfügen 37 Unternehmen über Genehmigungen zur Veranstaltung virtueller Automatenspiele. Zusammengenommen betreiben sie 108 registrierte Portale.

Auffällig bleibt die hohe Anzahl der Plattformen der Skill On Net Limited mit Sitz in Malta, die allein 41 dieser Angebote verantwortet und im laufenden Quartal sechs zusätzliche Spielhallen ins Portfolio aufgenommen hat.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

29

70

Q2 2023

39

119

Q3 2023

40

120

Q4 2024

39

120

 

 

 

Q1 2024

39

120

Q2 2024

39

121

Q3 2024

39

122

Q4 2024

37

106

 

 

 

Q1 2025

37

108

Firmensitze der Anbieter virtueller Automatenspiele: 

  • Neun Anbieter haben ihren Sitz in Deutschland 
  • Ein Betreiber sitzt in Österreich 
  • 27 Unternehmen firmieren in Malta 

Keine Veränderungen des Online-Poker-Angebots 

Die Anzahl der lizenzierten Anbieter für Online-Pokerspiele hat sich seit der letzten Erhebung nicht verändert. Derzeit sind fünf Unternehmen auf der offiziellen Whitelist verzeichnet. Diese betreiben sieben digitale Pokerplattformen. Alle Anbieter haben ihren Unternehmenssitz in Malta.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

4

6

Q2 2023

5

7

Q2 2023

5

7

Q4 2023

5

7

 

 

 

Q1 2024

5

7

Q2 2024

5

7

Q3 2024

5

7

Q4 2024

5

7

 

 

 

Q1 2025

5

7

Genehmigungen und Marktzugang: Neue Dynamik bei Online-Casinospielen

Am 15. Januar 2024 erhielt die staatliche Lotterie- und Spielbankenverwaltung erstmals die Erlaubnis zur Veranstaltung von Online-Casinospielen. Dies ermöglichte es, klassische Tischspiele wie Roulette und Blackjack sowie ein Live-Casino unter legalen Rahmenbedingungen anzubieten. Der Zugang bleibt jedoch ausschließlich auf Personen mit Wohnsitz in Bayern beschränkt.

Markteintritt weiterer Anbieter ab dem dritten Quartal 2024

Lange Zeit blieb die Marktentwicklung in diesem Segment statisch. Einen Wendepunkt markierte der 18. September 2024: Vier Unternehmen erhielten an diesem Tag die Lizenz zum Betrieb von insgesamt fünf Online-Casino-Plattformen.

Darunter war BluBet Operation Limited, ein Tochterunternehmen der österreichischen Novomatic-Gruppe, das seitdem auf casino.novoline.de aktiv ist. Auch Cashpoint Malta Limited, Teil der Gauselmann-Gruppe, erhielt die Zulassung für merkur-spiel.de.

Die Skill On Net Limited wurde zur Bereitstellung klassischer Casinospiele auf drueckglueck.de/casino autorisiert. Zudem erhielt Tipico Karlsruhe Limited Genehmigungen für die Plattformen sh-games.tipico.de und sh-goldrummel.de. Weitere Lizenzen für casino.tipico.de und casino.goldrummel.de wurden am 5. November 2024 rechtswirksam.

Zeitraum

Anzahl Erlaubnisse

Anzahl Portale

Q1 2023

0

0

Q2 2023

0

0

Q3 2023

0

0

Q4 2023

0

0

 

 

 

Q1 2024

1

1

Q2 2024

1

1

Q3 2024

5

6

Q4 2024

5

8

 

 

 

Q1 2025

5

8

Regulierung in Baden-Württemberg: Monopolmodell beschlossen

Am 19. Februar 2025 beschloss der Landtag Baden-Württembergs die Einführung eines staatlichen Monopols für Online-Casinospiele im Bundesland. Die staatliche Toto-Lotto GmbH soll das exklusive Zugriffsrecht erhalten. CDU und Grüne sprachen sich für diesen Ansatz aus und verwiesen auf die Vorteile staatlicher Kontrolle und des Spielerschutzes.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) betonte, die Entscheidung trage dem Spannungsverhältnis zwischen liberalen und restriktiven Auffassungen Rechnung. Der Glücksspielstaatsvertrag lasse den Ländern nur begrenzten Spielraum, ermögliche aber die Entscheidung über ein Online-Angebot und dessen Struktur.

Norbert Knopf (Grüne) hob hervor, dass sich ein staatliches Monopol besonders gut überwachen lasse. Die parlamentarische Beteiligung im Aufsichtsrat der Lotto GmbH erhöhe die Transparenz zusätzlich.

Kritik am Monopol: Liberale Stimmen gegen die Entscheidung

Die FDP übte deutliche Kritik: Abgeordneter Daniel Karrais warf der Landesregierung vor, primär aus fiskalischen Interessen zu handeln. Eine Konzessionsvergabe hätte Einnahmen geteilt – das Monopol sichere dagegen den vollen Ertrag für das Land. Karrais warnte zudem davor, terrestrische Regulierungslogik unreflektiert auf den digitalen Raum zu übertragen.

Er forderte einheitliche bundesweite Regelungen und effektivere Maßnahmen gegen illegale Angebote statt der Etablierung weiterer staatlicher Beschränkungen.

Knopf entgegnete abschließend, dass staatliche Einnahmen aus dem legalisierten Online-Angebot eine Möglichkeit darstellten, die gesellschaftlichen Folgekosten des Glücksspiels zu kompensieren.

Kein Betrieb bislang aufgenommen

Trotz gesetzlicher Grundlage und politischer Weichenstellung ist ein operatives Online-Casino-Angebot in Baden-Württemberg bislang nicht verfügbar. Auch wurde noch keine Lizenz durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) vergeben.

PKS 2024: Illegales Glücksspiel auf Rekordniveau

Am 2. April 2025 veröffentlichte die Polizei ihre Kriminalstatistik für das Jahr 2024. Sie zeigt eine alarmierende Zunahme illegaler Glücksspielaktivitäten in Deutschland. Die registrierten Fälle stiegen auf 6.247 – ein Plus von 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber 2020 hat sich die Zahl verachtfacht, im Vergleich zu 2017 sogar verzwölffacht.

Automatenwirtschaft fordert neue Regulierungsperspektiven

Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW) wertet diesen Anstieg als klares Zeichen für regulatorische Defizite. Vorstandssprecher Georg Stecker erklärte, das Fehlen attraktiver legaler Angebote dränge Spieler in den unkontrollierten Markt.

Stecker warnte vor den Folgen:

  • Fehlender Jugend- und Spielerschutz
  • Steuerausfälle
  • Stärkung krimineller Strukturen

Er forderte eine Regulierung, die legale Angebote stärkt und den Schwarzmarkt zurückdrängt.

Strafverfolgung nimmt zu – Unsicherheiten im rechtlichen Rahmen

Parallel zum Anstieg der Fallzahlen wächst die Zahl der Ermittlungsverfahren. Auch harmlose Spielrunden oder Plattformen mit unklarem Rechtsstatus geraten zunehmend ins Visier.

Die rechtlichen Konsequenzen können gravierend sein:

  • Geld- oder Freiheitsstrafen gem. §§ 284, 285 StGB
  • Hausdurchsuchungen, Kontensperrungen, Untersuchungshaft

Rückgang bei Diebstählen und Gewaltdelikten

Während illegales Glücksspiel boomt, sinken die Zahlen bei anderen Delikten. Diebstähle aus und an Automaten nahmen leicht ab. Auch Raubüberfälle auf Spielhallen gingen deutlich zurück: von 591 Fällen im Jahr 2017 auf nur noch 126 im Jahr 2024.

Die Gesamtkriminalität sank um 1,7 Prozent, während die Gewaltkriminalität leicht zunahm. Die Gründe hierfür sind laut Bundeskriminalamt regional unterschiedlich.

Politische Zielsetzungen: Bekämpfung des Schwarzmarkts angekündigt

Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD ist die Bekämpfung illegalen Glücksspiels erstmals explizit verankert. Die Details bleiben jedoch unklar. Experten schätzen das Marktvolumen des Schwarzmarkts auf drei bis sechs Milliarden Euro jährlich.

Die GGL fordert gesetzgeberische Nachbesserungen zur effizienteren Verfolgung illegaler Anbieter. Auch die DAW begrüßt das politische Bekenntnis und betont, dass Regulierung und legales Angebot Hand in Hand gehen müssen.

Ausblick: Herausforderungen bei der Regulierung virtueller Automatenspiele

Die Einführung einheitlicher gesetzlicher Vorgaben durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021 war ein bedeutender Schritt für die Legalisierung des Online-Glücksspiels. Die Umsetzung ist jedoch mit Schwierigkeiten verbunden:

  • Lizenzierungsverfahren verlaufen schleppend
  • Strenge Anforderungen erschweren Markteintritte
  • Anbieter ziehen sich teilweise zurück oder verzichten auf Antragstellung

Die Folge ist ein stagnierender regulierter Markt, während nicht lizenzierte Anbieter weiter aktiv sind. Eine praxisnähere Regulierung und schnellere Zulassungsverfahren könnten helfen, die Kanalisierungsziele wirksamer zu erreichen.

Quellen:

Bundeskriminalamt (BKA)

Die Deutsche Automatenwirtschaft

Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Whitelist

veröffentlicht am: Dienstag, 15. April 2025
überarbeitet am: Freitag, 18. April 2025
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Tags:
Zulassungen Glücksspiel Deutschland Q1 2025,  Whitelist,  GGL 

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