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Steuereinnahmen durch das Online-Glücksspiel seit der Legalisierung 2021

Die Steuereinnahmen durch das Online Glücksspiel sinken in Deutschland stetig.

[ Bild: Steuereinnahmen virtuelles Automatenspiel in Deutschland seit der Legalisierung 2021 ]

Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) ist am 1. Juli 2021 in Kraft getreten. Betreiber von Glücksspielplattformen können nach Erhalt ihrer Zulassung durch die Glücksspielbehörde legal ihre Produkte in Deutschland anbieten. Nach einem fulminanten Start im Jahre 2022, als die ersten Lizenzen vergeben wurden, schien im Folgejahr die Performance rückläufig. Anhand der Steuerabgaben der Glücksspielunternehmen und einer genauen Analyse der vorliegenden Daten soll ergründet werden: Wie performt der deutsche Glücksspielmarkt?

Steuereinnahmen durch virtuelles Automatenspiel in Deutschland

Mit der Ankündigung und dem Inkrafttreten des GlüStV herrschte trotz der hohen Auflagen optimistische Stimmung unter den Anbietern. Das Gesetz sollte den Betreibern Rechtssicherheit und einen fairen Markt bieten.

Die Steuereinnahmen durch das virtuelle Automatenspiel haben sich in Deutschland seit der Legalisierung jedoch drastisch verringert. Im ersten Quartal des Jahres 2022 lagen die Steuereinnahmen aus diesem Bereich bei rund 140 Millionen Euro. Mit Erreichen des vierten Quartals 2024 hat sich die Summe mit rund 51 Millionen mehr als halbiert.

Steuereinnahmen durch virtuelles Automatenspiel in Deutschland Quartal 1 2022 bis Quartal 4 2024.

Performance des deutschen Glücksspielmarktes

Vor dem Inkrafttreten des GlüStV brachten die Rennwett- und Lotterieabgaben der Staatskasse im Jahre 2020 insgesamt 2.043.752.000 Euro ein. Davon entfielen 5.768.000 Euro auf die Totalisatorsteuer, 661.000 Euro auf andere Rennwettsteuern, 1.647.902.000 Euro auf die Lotteriesteuer und 389.421.000 Euro auf die Sportwettsteuer.

Da das virtuelle Automatenspiel, Online-Casinospiele und Online-Poker zu dieser Zeit noch keinen Regularien unterlagen, konnten auch keine Steuern auf diese Glücksspielprodukte erhoben werden.

Im Jahre 2021 flossen insgesamt 2.332.802.000 Euro an Rennwett- und Lotteriesteuern in die Staatskasse. Nachdem im Juli 2021 der GlüStV in Kraft getreten war, wurden auch Steuern auf virtuelles Automatenspiel und Online-Poker erhoben.

Erste Steuerabgaben von Online-Poker und virtuellem Automatenspiel im 4 Quartal 2021

Das Finanzministerium veröffentlichte die Zahlen zu den Abgaben von Online-Poker und virtuellem Automatenspiel erstmals im 4. Quartal 2021. In den letzten drei Monaten des Jahres flossen insgesamt 1.400.639.000 Euro ins Staatssäckel. Die Einnahmen teilen sich wie folgt auf:

  • Rennwett- und Lotteriesteuer: 209.303.000 Euro
  • davon: Totalisatorsteuer: 367.000 Euro
  • Andere Rennwettsteuer: 63.000 Euro
  • Lotteriesteuer: 146.754.000 Euro
  • Sportwettensteuer: 126.057.000 Euro
  • Online-Pokersteuer: 9.719.000 Euro
  • virtuelle Automatensteuer: 156.849.000 Euro

Die Übergangsphase und die Glücksspielbehörde in Hessen

Bekanntermaßen nahm die GGL ihre Tätigkeit im Januar 2023 auf, erste Lizenzen für virtuelles Automatenspiel und Online-Poker werden erst seit Mai 2022 vergeben. So stellt sich die Frage, wie dennoch im Jahre 2021 Steuereinnahmen generiert werden konnten, zumal noch keine Zulassungen erteilt wurden.

Die Erklärung dafür ist die Übergangsphase, die bereits seit Oktober 2020 gültig war. Bis zum Inkrafttreten des GlüStV mussten Anbieter, die sich um eine Lizenz in Deutschland bewerben wollten, in diesem Zeitraum bereits die Vorgaben der Gesetzgebung wie Einzahlungs- und Einsatzlimit, Fünf-Sekunden-Regel, Autoplay-Verbot sowie Einführung des Panik-Buttons und stündliche Reality-Checks erfüllen. Steuerabgaben erfolgten dann ab Juli 2021, als der GlüStV maßgeblich wurde.

Die Überwachung des Glücksspiels lag damals noch kommissarisch beim Regierungspräsidium Darmstadt in Hessen, bis schließlich die GGL Anfang 2023 diese Aufgaben übernahm. Dies erklärt auch, warum die Abgaben laut der Auflistung der Steuereinnahmen des Bundesministeriums für Finanzen für virtuelles Automatenspiel und Online-Poker bis dahin allein in Hessen erfolgten.

2022: Legales virtuelles Automatenspiel startet

Die ersten Zulassungen für den Betrieb virtueller Automatenspiele wurden am 27. April 2022 vergeben. Im Juni 2022 wurden die ersten Online-Spielotheken gelauncht. Der erste Anbieter, der eine Zulassung erhielt, war die Mernov Betriebsgesellschaft mbH, heute Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH (DGGS), die weiterhin mit ihren Plattformen JackpotPiraten und BingBong im regulierten deutschen Markt aktiv ist.

Nach der Vergabe der ersten Lizenzen ging es Schlag auf Schlag. Ende 2022 waren bereits 60 lizenzierte Online-Spielhallen auf dem Markt aktiv.

Die ersten Daten in Bezug auf die Steuerabgaben gaben Anlass zu Optimismus. Insgesamt flossen 2.569.469.000 Euro in den Staatshaushalt. Die Aufteilung der Gesamteinnahmen im Jahre 2022 sah wie folgt aus:

Steuerart

Gesamteinnahmen im Jahr 2022

Rennwett- und Lotteriesteuer:

2.569.469.000 €

davon Totalisatorsteuer:

5.648.000 €

Andere Rennwettsteuer:

683.000 €

Lotteriesteuer:

1.669.206.000 €

Sportwettensteuer:

431.298.000 €

Online-Pokersteuer:

32.937.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

429.698.000 €

Interessant ist jedoch die Aufschlüsselung der Abgabenhöhe der einzelnen Segmente bei Betrachtung der Quartale 2022:

Q1 2022

Steuerart

Gesamteinnahmen Q1 2022

Rennwett- und Lotteriesteuer:

701.378.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.067.000 €

Andere Rennwettsteuer:

125.000 €

Lotteriesteuer:

436.128.000 €

Sportwettensteuer:

115.551.000 €

Online-Pokersteuer:

7.824.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

140.683.000 €

Q2 2022

Steuerart

Gesamteinnahmen Q2 2022

Rennwett- und Lotteriesteuer:

661.034.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.277.000 €

Andere Rennwettsteuer:

187.000 €

Lotteriesteuer:

422.177.000 €

Sportwettensteuer:

113.995.000 €

Online-Pokersteuer:

8.621.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

114.777.000 €

Q3 2022

Steuerart

Gesamteinnahmen Q3 2022

Rennwett- und Lotteriesteuer:

596.133.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.791.000 €

Andere Rennwettsteuer:

191.000 €

Lotteriesteuer:

409.077.000 €

Sportwettensteuer:

83.322.000 €

Online-Pokersteuer:

6.288.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

95.464.000 €

Q4 2022

Steuerart

Gesamteinnahmen Q4 2022

Rennwett- und Lotteriesteuer:

610.925.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.513.000 €

Andere Rennwettsteuer:

180.000 €

Lotteriesteuer:

401.824.000 €

Sportwettensteuer:

118.430.000 €

Online-Pokersteuer:

10.204.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

78.774.000 €

Während die Gesamteinnahmen sich relativ stabil zwischen 600 Mio. und 700 Mio. Euro bewegten, waren einige Segmente stark rückläufig. Besonders betroffen war der Bereich des virtuellen Automatenspiels.

Zwar schienen Gesamteinnahmen von 429.698.000 Euro Anlass zum Optimismus zu geben, doch bei Betrachtung der Entwicklung im Laufe des Jahres 2022 waren die Einnahmen der legalen Anbieter stark rückläufig.

Erfolgten im ersten Quartal 2022 noch Abgaben in Höhe von 140.683.000 Euro, waren es bereits im zweiten Quartal mit 114.777.000 Euro bedeutend weniger. Mit 95.464.000 Euro Abgaben im dritten Quartal und 78.774.000 Euro im vierten Quartal 2022 lässt sich eine deutliche Tendenz erkennen.

Steuereinnahmen durch virtuelles Automatenspiel in Deutschland im Jahr 2022

Deutlicher Rückgang der Steuereinnahmen aus virtuellem Automatenspiel im Jahr 2023

Die Einnahmen aus der Besteuerung des virtuellen Automatenspiels sind im Jahr 2023 erheblich gesunken. Während im vierten Quartal 2022 noch 78.774.000 Euro aus diesem Bereich an den Staat abgeführt wurden, belief sich die Summe im gleichen Zeitraum des Folgejahres nur noch auf 60.115.000 Euro.

Auch im Jahresvergleich zeigen die Zahlen einen deutlichen Einbruch. Im Gesamtjahr 2022 nahm der Staat durch die Besteuerung des virtuellen Automatenspiels 429.698.000 Euro ein. Im Jahr 2023 waren es hingegen lediglich 264.398.000 Euro – ein Rückgang um 165,3 Millionen Euro.

Die Aufteilung der Gesamteinnahmen im Jahre 2023 sah folgendermaßen aus:

Steuerart

Gesamteinnahmen im Jahr 2023

Rennwett- und Lotteriesteuer:

2.477.102.000 €

davon Totalisatorsteuer:

5.964.000 €

Andere Rennwettsteuer:

929.000 €

Lotteriesteuer:

1.766.280.000 €

Sportwettensteuer:

409.072.000 €

Online-Pokersteuer:

30.459.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

264.398.000 €

Ein ähnliches Bild wie bereits im Vorjahr lässt sich bei Betrachtung der einzelnen Quartale zeichnen. Auch im Jahre 2023 war insbesondere das virtuelle Automatenspiel vom rückläufigen Markt betroffen.

Q1 2023

Steuerart

Gesamteinnahmen Q1 2023

Rennwett- und Lotteriesteuer:

666.105.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.312.000 €

Andere Rennwettsteuer:

178.000 €

Lotteriesteuer:

463.818.000 €

Sportwettensteuer:

111.592.000 €

Online-Pokersteuer:

9.077.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

80.128.000 €

Q2 2023

Steuerart

Gesamteinnahmen Q2 2023

Rennwett- und Lotteriesteuer:

614.593.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.563.000 €

Andere Rennwettsteuer:

267.000 €

Lotteriesteuer:

427.505.000 €

Sportwettensteuer:

109.726.000 €

Online-Pokersteuer:

7.015.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

68.517.000 €

Q3 2023

Steuerart

Gesamteinnahmen Q3 2023

Rennwett- und Lotteriesteuer:

576.529.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.552.000 €

Andere Rennwettsteuer:

261.000 €

Lotteriesteuer:

414.750.000 €

Sportwettensteuer:

96.693.000 €

Online-Pokersteuer:

7.634.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

55.639.000 €

Q4 2023

Steuerart

Gesamteinnahmen Q4 2023

Rennwett- und Lotteriesteuer:

619.875.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.537.000 €

Andere Rennwettsteuer:

223.000 €

Lotteriesteuer:

460.207.000 €

Sportwettensteuer:

91.061.000 €

Online-Pokersteuer:

6.732.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

60.115.000 €

Bemerkenswert ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund der zunehmenden Regulierung des Marktes. Im Laufe des Jahres 2023 erhielten zahlreiche neue Anbieter eine Lizenz für den deutschen Markt, zudem wurde das Spieleangebot erweitert. Dennoch blieben die erwarteten Mehreinnahmen aus, wie die Daten des Bundesfinanzministeriums belegen.

Steuereinnahmen durch virtuelles Automatenspiel in Deutschland im Jahr 2023

Ähnliches Bild im Jahre 2024

Eine Verbesserung der Situation war auch im Jahre 2024 nicht in Sicht. Mit Gesamteinnahmen in Höhe von 2.485.623.000 Euro blieb der Markt verhältnismäßig stabil im Vergleich zu 2023, in dem 2.477.102.000 Euro in den Staatshaushalt flossen. Vor allem Lotterien konnten Zuwachs verzeichnen.

Entsprechend musste die Spielautomaten-Branche allerdings weitere Verluste hinnehmen. Insgesamt zahlten die Betreiber 2024 Abgaben in Höhe von 213.489.000 Euro. Das bedeutet einen Verlust von 50.909.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Dies sind die Gesamtsteuerabgaben aus allen Bereichen im Jahre 2024:

Steuerart

Gesamteinnahmen im Jahr 2024

Rennwett- und Lotteriesteuer:

2.485.623.000 €

davon Totalisatorsteuer:

5.695.000 €

Andere Rennwettsteuer:

853.000 €

Lotteriesteuer:

1.806.838.000 €

Sportwettensteuer:

423.267.000 €

Online-Pokersteuer:

35.481.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

213.489.000 €

Die Entwicklung im Vorjahr setzte sich auch 2024 fort. Erneut war insbesondere das virtuelle Automatenspiel von rückläufigen Einnahmen betroffen, die in geringere Abgaben an das Finanzamt resultieren.

Q1 2024

Steuerart

Gesamteinnahmen Q1 2024

Rennwett- und Lotteriesteuer:

651.209.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.066.000 €

Andere Rennwettsteuer:

189.000 €

Lotteriesteuer:

475.940.000 €

Sportwettensteuer:

107.633.000 €

Online-Pokersteuer:

9.102.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

57.279.000 €

Q2 2024

Steuerart

Gesamteinnahmen Q2 2024

Rennwett- und Lotteriesteuer:

609.216.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.390.000 €

Andere Rennwettsteuer:

233.000 €

Lotteriesteuer:

437.475.000 €

Sportwettensteuer:

107.747.000 €

Online-Pokersteuer:

9.658.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

52.714.000 €

Q3 2024

Steuerart

Gesamteinnahmen Q3 2024

Rennwett- und Lotteriesteuer:

592.389.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.757.000 €

Andere Rennwettsteuer:

228.000 €

Lotteriesteuer:

428.548.000 €

Sportwettensteuer:

101.775.000 €

Online-Pokersteuer:

8.209.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

51.872.000 €

Q4 2024

Steuerart

Gesamteinnahmen Q4 2024

Rennwett- und Lotteriesteuer:

632.810.000 €

davon Totalisatorsteuer:

1.482.000 €

Andere Rennwettsteuer:

204.000 €

Lotteriesteuer:

464.874.000 €

Sportwettensteuer:

106.112.000 €

Online-Pokersteuer:

8.513.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

51.625.000 €

Im Jahresverlauf 2024 sind die Einnahmen aus der Steuer für das virtuelle Automatenspiel in Deutschland weiter gesunken. Im ersten Quartal wurden rund 57 Millionen Euro an den Fiskus überwiesen, im vierten Quartal waren es lediglich rund 51 Millionen Euro.

Steuereinnahmen durch virtuelles Automatenspiel in Deutschland 2024

Wie wird es im Jahre 2025?

Können wir bereits jetzt eine Prognose für das Jahr 2025 wagen? Ein Blick auf die Abgaben vom Januar 2024 im Vergleich zum Januar 2025 dürfte einen ersten Eindruck bieten:

Steuerart

Gesamteinnahmen im Januar 2024

Gesamteinnahmen im Januar 2025

Rennwett- und Lotteriesteuer:

209.303.000 €

240.135.000 €

davon Totalisatorsteuer:

367.000 €

338.000 €

Andere Rennwettsteuer:

63.000 €

61.000 €

Lotteriesteuer:

146.754.000 €

180.014.000 €

Sportwettensteuer:

37.955.000 €

38.008.000 €

Online-Pokersteuer:

3.597.000 €

1.554.000 €

Steuer für virtuelles Automatenspiel:

20.566.000 €

20.161.000 €

Beim Vergleich zwischen Januar 2024 und 2025 lässt sich ein Aufwärtstrend erkennen. Davon profitieren allerdings vorwiegend Lotterien, die einen Anstieg verzeichnen können. Der Online-Poker-Markt hingegen hat sich mehr als halbiert und die Einnahmen im Bereich des virtuellen Automatenspiels verringern sich auf einem ohnehin bereits schwachen Niveau nur leicht. 

Wo liegen die Ursachen für sinkende Steuereinnahmen?

Es stellt sich die Frage nach den Ursachen für diesen starken Rückgang. Die Gründe dafür dürften vielfältig sein. Zu Beginn des legalen Online-Glücksspiels in Deutschland war die Auswahl an genehmigten Spielen noch stark eingeschränkt.

Als die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) mit ihren Plattformen JackpotPiraten und BingBong als erster lizenzierter Anbieter an den Start ging, stand lediglich eine begrenzte Anzahl an Titeln zur Verfügung. Nach Einschätzung des Deutschen Online-Casino-Verbands (DOCV) ist die Attraktivität des regulierten Marktes jedoch maßgeblich von der Breite des Spielangebots abhängig.

Illegale Anbieter, die keiner Beschränkung in der Anzahl der angebotenen Spiele unterliegen, genießen dadurch einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Vor diesem Hintergrund forderte Dr. Quermann vom DOCV bereits im Jahre 2023 eine Beschleunigung der Prüf- und Genehmigungsverfahren für neue Spieletitel durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL), um die Wettbewerbsfähigkeit des legalen Marktes zu stärken.

Die GGL reagierte darauf mit einem Schreiben an den DOCV, in dem sie zusicherte, dass lizenzierte Online-Spielotheken in Kürze ein erweitertes Spielangebot erhalten sollen. Nach Angaben eines Sprechers der Behörde sei geplant, zeitnah etwa 1.500 Spieletitel für den regulierten Markt freizugeben. Dies liege auch im Interesse der GGL, um zu verhindern, dass Spieler zu nicht lizenzierten Anbietern abwandern. Allerdings ist die versprochene Anzahl an Spieletiteln bis heute nicht verfügbar.

Illegales Glücksspiel weiterhin attraktiv: Regulierter Markt kämpft mit Wettbewerbsnachteilen

Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass eine geringere Nachfrage an Online-Slots besteht. Vielmehr dürften die nach wie vor bestehenden Unterschiede in der Attraktivität des Spielangebots und der Bonusstrukturen zwischen lizenzierten Anbietern und illegalen Plattformen eine entscheidende Rolle spielen. Die Abwanderung in den Schwarzmarkt stellt somit eine naheliegende Konsequenz dar.

Wie Prüfungen der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) im Rahmen des Online-Glücksspiel Atlas belegen, sind nicht lizenzierte Glücksspielangebote in Deutschland weiterhin ohne größere Hürden zugänglich – selbst für Minderjährige.

Doch warum bevorzugen viele Spieler nach wie vor diese nicht regulierten Angebote? Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Erweitertes Spielangebot (mehr Spielautomaten, klassische Tischspiele)
  • Höhere Gewinnmöglichkeiten, einschließlich progressiver Jackpots
  • Verfügbarkeit für in Deutschland gesperrte Spieler
  • Attraktivere Bonusmodelle ohne strenge Umsatzbedingungen
  • Keine behördliche Überwachung (keine Kontrolle durch LUGAS oder OASIS)
  • Kein Identitätsnachweis über die Schufa
  • Fehlende gesetzliche Einschränkungen bei Spielabläufen, beispielsweise keine Fünf-Sekunden-Regel
  • Autoplay- und Feature-Buy-Funktionen uneingeschränkt verfügbar
  • Erlaubnis höherer Einsätze und Einzahlungen
  • Günstigere Auszahlungsquoten, da die 2021 eingeführten Sondersteuern – darunter die Steuer auf virtuelle Automaten (§ 37 RennwLottG) und die Online-Pokersteuer (§ 47 Abs. 1 RennwLottG, Steuersatz 5,3 %) – nicht anfallen
  • Uneingeschränkte Werbemöglichkeiten, beispielsweise gezielte Online-Werbung auch tagsüber

Diese Faktoren tragen dazu bei, dass der regulierte Markt weiterhin vor erheblichen Herausforderungen steht. Während lizenzierte Anbieter an strikte Vorgaben gebunden sind, profitieren nicht genehmigte Plattformen von Freiheiten, die sie für Spieler besonders attraktiv machen.

Quelle: Bundesministerium der Finanzen

veröffentlicht am: Montag, 31. März 2025
überarbeitet am: Montag, 31. März 2025
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