Spielbank Berlin: Exklusives Pokerturnier am Internationalen Frauentag 2025
Die Spielbank Berlin am Potsdamer Platz hat am Internationalen Frauentag ein exklusives Pokerturnier nur für Frauen veranstaltet.
Die Spielbank Berlin am Potsdamer Platz hat am Samstag, dem 8. März 2025 anlässlich des Internationalen Frauentags ein exklusives Pokerturnier nur für Frauen veranstaltet, mit überwältigem Erfolg. 40 Spielerinnen nahmen die Herausforderung an und fanden sich an den Spieltischen zum Turnier zusammen. Auch eine Vertreterin der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel mbH (DGGS) war vor Ort, um von dem Event zu berichten.
Herzlicher Empfang der Spielerinnen
Alle Frauen, die am Samstag die Spielbank am Potsdamer Platz besuchten, konnten im Empfangsbereich das Glücksrad drehen. Zu gewinnen gab es kleine Aufmerksamkeiten wie Topfpflanzen oder Gutscheine. Zudem gab es zwei Gutscheine für Getränke.
Das Buy-in für die Teilnahme am Frauenturnier betrug 50 Euro. Alle Damen, die an den Spieltischen Platz nahmen, erhielten zur Begrüßung ein Glas Prosecco und Macarons.
Willkommen waren nicht nur erfahrene Spielerinnen, auch Anfängerinnen waren gern gesehen. Die professionellen Dealerinnen und Dealer erklärten den Interessentinnen gern die Abläufe an den Spieltischen. Das Feedback der Teilnehmerinnen war durchweg positiv.
Die Spielbank kommentierte das erfolgreiche Event in den sozialen Netzwerken:
„Ein unvergesslicher Frauentag in der Spielbank Berlin! Wir haben ein aufregendes Pokerturnier nur für Frauen veranstaltet, bei dem Profis gleichermaßen ihr Können unter Beweis gestellt haben. Danke an alle Teilnehmerinnen, die diesen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.“
Warum Pokerturniere nur für Frauen auf dem Programm stehen
Wir von der DGGS wollten gern erfahren, was die Spielbank Berlin dazu veranlasst, Pokerturniere nur für Frauen zu veranstalten. Frau Judith Schäfer, die Sozialkonzeptbeauftragte der Spielbank, war so freundlich, unsere Fragen zu beantworten.
DGGS: Glauben Sie, dass Poker in der breiten Öffentlichkeit immer noch als Männerdomäne wahrgenommen wird?
Frau Schäfer: Ja
DGGS: Woran machen Sie das fest?
Frau Schäfer: Schauen Sie sich um, Ratio Männer und Frauen. Hätten wir heute nicht dieses Frauen-Pokerturnier, hätten wir sehr wenige Frauen an den Pokertischen.
DGGS: Es gibt auch die Meinung, dass solche Events auch kontraproduktiv sein könnten. Frauen wollen gleichberechtigt sein und dürfen eigentlich auch überall mitspielen. Warum sollten Frauen dann ein eigenes Event haben?
Frau Schäfer: Sagen wir es mal so: Wir verbieten ja an den anderen Tagen den Frauen nicht, dass sie zum Poker kommen. Aber wir haben auch bemerkt, dass es Frauen gibt, die nicht so gern mit lauter Männern am Tisch spielen. Und da wollten wir einfach Frauen, die sonst nicht so oft zu uns kommen, dafür interessieren, mal Poker in der Spielbank zu erleben und festzustellen, dass das auch sehr entspannt und angenehm sein kann.
DGGS: Was denken Sie, warum gibt es weniger Frauen im Poker?
Frau Schäfer: Ich vermute, dass es mit der Geschichte des Pokerns zu tun hat.
DGGS: Wie könnten Frauen mehr für Poker begeistert werden?
Frau Schäfer: Indem sie zu Ladys Only in die Spielbank kommen, und wenn es ihnen gefallen hat, könnten sie sagen, da kann man durchaus spielen. Und was ich Ihnen versprechen kann, ist, sollte sich eine Frau aus irgendeinem Grund unwohl fühlen, kann sie immer zu einem unserer Kollegen gehen und es ihm mitteilen und dann wird das auch geklärt.
DGGS: Gibt es spezifische Stärken der Frauen am Pokertisch?
Frau Schäfer: Ich glaube, dass Frauen grundsätzlich etwas vorsichtiger sind. Ihre Stärke ist es dann, nicht gleich alles auf eine Karte zu setzen.
DGGS: Haben Sie beobachten können, dass sich die Rolle der Frau im Pokersport im Laufe der Jahre verändert hat?
Frau Schäfer: Von außen betrachtet erlebe ich keinen signifikanten Anstieg des Frauenanteils beim Poker. Hätten wir heute Abend nicht das Women Only Pokerturnier, würden nicht mehr als drei oder vier Frauen an den Pokertischen sitzen.
DGGS: Plant die Spielbank etwas, um mehr Frauen an die Pokertische zu holen?
Frau Schäfer: Wir hoffen natürlich, dass dieses Frauenturnier nicht einmalig bleibt. Es ist ja, wie wir mit Freude feststellen konnten, ein großer Erfolg. 40 Entries sind schon toll. Und wer weiß, vielleicht kommt die eine oder andere Dame wieder vorbei oder erzählt es weiter. Mit dem Turnier wollten wir Frauen einfach die Gelegenheit bieten, an einem reinen Frauentisch zu sitzen.
Die zentrale Bedeutung des Spielerschutzes in der Spielbank
Als Sozialkonzeptbeauftragte der Spielbank ist Frau Schäfer für den Spielerschutz verantwortlich. Auch zu diesem Thema hat sie unsere Fragen beantwortet:
DGGS: Was macht man als Sozialkonzeptbeauftragte?
Frau Schäfer: Ich kümmere mich um den Spielerschutz. Wenn es einem unserer Spieler zu gut gefällt, bin ich da und unterhalte mich mit ihm.
DGGS: Gibt es diese Situationen oft?
Frau Schäfer: Spielerschutz ist bei uns keine Interventionsgeschichte. Vielmehr geht es um Prävention. Wir sind vor Ort, wir sind für die Gäste da, wir sind auch für jene Spieler da, die nicht zwingend problematisches Spielverhalten zeigen, sondern die sich auch mal so unterhalten wollen. Das Problem ist zwar da, aber nicht so, dass wir Angst haben müssten.
DGGS: Kommunikation ist also das A und O?
Frau Schäfer: Absolut! Kommunikation ist das Zauberwort. Wir haben überall Informationsflyer, wir haben all unsere Mitarbeiter geschult und was wir vor allem haben, sind Mitarbeiter, die wirklich gute Augen haben und aufmerksam sind. Wenn unsere Gäste sich nicht wohlfühlen, dann möchten wir ihnen helfen.
DGGS: Wir danken herzlich für das Gespräch.
Frau Schäfer: Sehr gerne.
Frauen und Poker: Was sagen die Spielerinnen und Spieler?
Wir wollten auch erfahren, was die Spielerinnen und Spieler zu dem Frauenturnier sagen. Wir haben mit Katja und Daniel, die an diesem Abend Gäste der Spielbank Berlin waren, gesprochen, die gern unsere Fragen beantworteten.
DGGS: Erzähl bitte mal, wie du zum Pokern gekommen bist.
Katja: Irgendwann haben wir mal in der Familie angefangen zu pokern. Dann haben wir mit Freunden gespielt und wir haben auch private Turniere organisiert.
DGGS: Wir waren ja in diesem Frauen-Pokerturnier. Warum glaubst du, gibt es weniger Frauen als Männer im Poker?
Katja: Also, Poker ist ja eigentlich die einzige Sportart, wo wir die gleichen Chancen haben, vielleicht sogar ein bisschen mehr, wenn wir unsere Women-Skills auspacken. Du tust so ein bisschen auf blöd, flirtest ein bisschen. Aber das mache ich nicht, ich möchte mit meinem Können überzeugen. Es ist schade, dass so wenige Frauen dabei sind, ich finde gemischte Tische immer schön.
DGGS: Wie fandest du das Event heute? War es für dich angenehm? Ist das ein Weg, um Frauen für den Pokersport zu begeistern?
Katja: Ich glaube, die Frauen am Pokertisch haben sich wohl gefühlt, weil viel Unterstützung von den Dealern und Mitspielern da war.
DGGS: Es ist also ein guter Weg, um bei Frauen das Interesse am Pokerspiel zu wecken?
Katja: Dafür ist es eine gute Idee, und auch das niedrige Buy-in war völlig in Ordnung und die Atmosphäre war angenehm.
DGGS: Wird das Spielverhalten von Männern und Frauen unterschiedlich wahrgenommen?
Katja: Ja definitiv! Wenn eine Frau am Pokertisch sitzt, haben Männer Angst, dass sie gegen eine Frau verlieren könnten.
DGGS: Daniel, kannst du das bestätigen?
Daniel: Ich würde vielleicht nicht sagen, dass sie Angst haben, aber ich glaube, dass Männer Respekt haben, wenn sie gegen eine Frau spielen.
DGGS: Katja, fühlst du dich in der Pokerszene anders behandelt als ein Mann?
Katja: Nein!
DGGS: Hast du ein bestimmtes Ziel?
Katja: Ja, ich würde gern einmal bei der WSOP spielen und natürlich auch gewinnen.
DGGS: Meinst du, Online-Poker ist ein Weg, mit dem sich Frauen dem Pokersport annähern können, weil es anonymer ist?
Daniel: Der Lerneffekt ist ein anderer. Ich glaube, Frauen würden online mehr lernen, um dann im Live-Spiel das Gelernte anzuwenden.
Katja: Ich sehe das komplett anders. Live- und Online-Poker sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
DGGS: Was war denn dein größter Erfolg?
Katja: Mein größter Erfolg war in einem Turnier, wo ich von 2.500 Spielern Platz 129 erreicht habe. Ich konnte auch einen kleinen Gewinn mit nach Hause nehmen.
DGGS: Wie findest du denn die Spielbank?
Katja: Die Spielbank finde ich sehr attraktiv. Nach der Renovierung macht der neue Pokerfloor viel her. Kann man sich ab und zu mal gönnen. Die Atmosphäre ist sehr angenehm.
Daniel: Es ist immer ein schönes Erlebnis. Man kommt gerne her.
Die DGGS dankt den Interviewpartnerinnen und -partnern für die interessanten Gespräche.
Bildquelle: Spielbank Berlin
überarbeitet am: Mittwoch, 12. März 2025