Unerlaubte Glücksspielwerbung für El Gordo: GGL warnt vor illegalen Zweitlotterien

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) warnt in einer am heutigen Freitag veröffentlichten Pressemeldung vor illegalen Zweitlotterien. Anlass seien aktuelle Werbekampagnen für die spanische Weihnachtslotterie El Gordo. Illegale Glücksspielanbieter hätten begonnen, die Teilnahme an der diesjährigen Ziehung zu bewerben, 

Die Behörde wolle die Verbraucher daher über die Rechtslage in Deutschland aufklären und die Illegalität des Angebots unterstreichen. Bei El Gordo [zu Deutsch: „der Dicke”] handelt es sich um eine jährliche Sonderverlosung der spanischen Staatslotterie. Entsprechend können ausschließlich Personen mit Wohnsitz in Spanien Lose erwerben. 

Die illegale Wettform der Zweitlotterie

Dennoch werben Betreiber sogenannter Zweitlotterien auch in Deutschland jedes Jahr für die Weihnachtslotterie. Für Verbraucher könne so der Eindruck entstehen, dass der Erwerb eines Lottoscheins auch hierzulande möglich sei, so die GGL. 

Tatsächlich jedoch werde bei einer Zweitlotterie lediglich eine Wette auf den Ausgang einer Lotterie abgeschlossen. Diese Form der Wette sei in Deutschland jedoch gemäß Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021) illegal. GGL-Vorstand Ronald Benter kommentiert:

 „Dies dürfte zahlreichen Spielern nicht bewusst sein. Es wird daher allen Spielinteressierten geraten, sich vorab auf der amtlichen Whitelist einen Überblick über die in Deutschland erlaubten Glücksspielanbieter zu verschaffen.“

Entsprechend handelt es sich bei der Werbung für eine Teilnahme an El Gordo um eine illegale Glücksspielwerbung. Welche Anbieter die Behörde dabei ins Auge gefasst hat, geht aus der Pressemeldung nicht hervor. Wer jedoch in Deutschland bei Google nach „El Gordo” sucht, stößt sofort auf illegale Anbieter wie Lottoland und Lottohelden. 

Direktwerbung von Lottoland weit verbreitet

Tatsächlich wirbt insbesondere das maltesische Glücksspielunternehmen Lottoland verstärkt für die diesjährige Weihnachtslotterie. Die Werbebotschaften und Spots sind gezielt in deutscher Sprache und unter anderem auf Facebook oder YouTube zu finden. Wer bei Lottoland registriert ist oder zu irgendeinem früheren Zeitpunkt war, hat zudem Direktwerbung per Post inklusive Rabattcode erhalten. 

Wer dieses Angebot annimmt und an der Zweitlotterie teilnimmt, macht sich der Beteiligung am illegalen Glücksspiel strafbar, betont die GGL. Die Rechtslage in Deutschland sei eindeutig. Zuwiderhandelnde riskieren gemäß § 285 StGB eine Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagessätzen.

El Gordo: So funktioniert die beliebte Lotterie Spaniens 

Personen mit Wohnsitz in Spanien hingegen dürfen sich in diesem Jahr über einen Rekord-Jackpot in Höhe von 2,6 Mrd. Euro freuen. Wie in jedem Jahr findet die mehrstündige Ziehung am 22. Dezember statt. El Gordo ist eine einzigartige Lotterie, die bereits seit 1812 veranstaltet wird.

Das Spielprinzip basiert auf der Ziehung einer fünfstelligen Gewinnzahl zwischen 00000 und 99999. Spielerinnen und Spieler können entweder komplette Lose oder Losanteile erwerben, bei denen der Gewinn entsprechend anteilig ausgeschüttet wird. Die Lose werden in Serien verkauft. 2023 gibt es jede Losnummer insgesamt 185-mal. 

Die Anzahl der Lose mit der gleichen Losnummer hat keinen Einfluss auf die Höchstgewinne pro Gewinnklasse. Der gleichnamige Hauptpreis „El Gordo” beträgt in diesem Jahr 4 Mio. Euro, der zweite Preis 1.25 Mio. Euro, der dritte 500.000 Euro, der vierte 200.000 Euro und der fünfte 60.000 Euro. 

Daneben gibt es weitere 12 Gewinnklassen, bspw. „Reintegro”, in der alle Spieler mit korrekter Endziffer ihren Einsatz zurückerhalten, oder  „Nachbar des Hauptpreises”, in welcher die jeweils benachbarten Losnummern des Gewinnerloses 20.000 € wert sind.