In der zweiten Ausgabe des Online Glücksspiel Atlas liegt der Schwerpunkt auf der Künstlichen Intelligenz (KI), die mittlerweile in aller Munde ist. Obwohl die genauen Möglichkeiten und Potenziale noch längst nicht absehbar erscheinen, bahnt sich die neue Technologie in vielen Branchen bereits ihren Weg. Die Online-Glücksspielbranche bildet keine Ausnahme. Schon jetzt kommt KI in verschiedenen Bereichen des Online-Glücksspiels zum Einsatz. Künftig dürfte sich das Einsatzgebiet deutlich erweitern.
Der Online Glücksspiel Atlas widmet sich den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz im Bereich des Glücksspiels detaillierter und beleuchtet, inwiefern die Gesamtbevölkerung, Spieler und Spielerinnen sowie Fachkräfte aus dem IT-Bereich von den Fähigkeiten der Technologie überzeugt sind. Zusätzlich kommen Experten zu Wort und beschreiben, wo die Chancen und Risiken der KI liegen.
Vorwort
Die DGGS Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH (DGGS) hat als erster Anbieter die strengen Auflagen des GlüStV erfüllt und am 27. April 2022 die Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) erhalten.
Vor diesem Hintergrund wollen wir als lizenzierter Glücksspielanbieter unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Hierfür wurde der Online Glücksspiel Atlas ins Leben gerufen. Dieser klärt laufend über die Entwicklungen im Bereich des Online-Glücksspiels auf und widmet sich gleichermaßen den Chancen und Herausforderungen.
Mit Hilfe des Marktforschungsinstitutes Civey haben wir eine repräsentative und langfristig angelegte Meinungsstudie entwickelt. Diese widmet sich quartalsweise variablen Schwerpunktthemen und liefert exklusive Einblicke in die Welt des Online-Glücksspiels sowie der Spielerinnen und Spieler in Deutschland.
In der zweiten Ausgabe des Online Glücksspiel Atlas legen wir den Schwerpunkt auf die Künstliche Intelligenz, die vielseitige Nutzungsmöglichkeiten für den Glücksspielbereich verspricht. Wie wird diese genau eingesetzt? Und kann durch die Künstliche Intelligenz möglicherweise auf den Einsatz harter Limits verzichtet werden, da die Technologie die Verhaltensweisen der Spielerinnen und Spieler umfassender und präziser bewertet?
Diese und weitere Fragen haben wir in unserer Studie sowie mit Experten aufgegriffen und spannende Erkenntnisse gewonnen.
Fachaufsatz Dr. Michael Auer: Wie KI gegen problematisches Spielverhalten eingesetzt werden kann
Der Psychologe und Statistiker Dr. Michael Auer zählt zu den weltweit führenden Experten rund um das Verständnis von Spielverhalten und verantwortungsvollem Spielen. Er hat mehr als 40 Studien mit realen Spielern und echten Anbietern veröffentlicht und wird regelmäßig als Sprecher und Experte für internationale akademische Konferenzen oder als Berater für die Industrie angefragt.
Bereits 2003 war Dr. Auer Mitbegründer von neccton und im Jahr 2008 begann er mit der Entwicklung des Spieletracking- und Spielerinteraktions-Tools mentor live. Die auf Künstlicher Intelligenz basierende Software beugt den Gefahren der Spielsucht vor und wird weltweit von zahlreichen Anbietern der Glücksspielbranche, unter anderem auch von der DGGS, eingesetzt.
Einsatz ist ein Punkt, wichtiger ist jedoch das Spielverhalten: Künstliche Intelligenz kann problematisches Spielverhalten erkennen und Spielsucht verhindern
Künstliche Intelligenz (KI), im Englischen als Artificial Intelligence (AI) bezeichnet, ist derzeit in aller Munde. Doch woher kommt dieser Begriff? Die Ursprünge liegen im militärischen Bereich, bei der amerikanischen Organisation DARPA. DARPA steht für Defense Advanced Research Projects Agency und beschäftigt sich bereits seit den 1950er Jahren mit Forschung zu militärischen Zwecken. Schon damals bestand großes Interesse, Maschinen zu erschaffen, welche wie Menschen denken können. Daraus entstand der Begriff des Machine Learning (ML), welcher oftmals in Zusammenhang mit KI verwendet wird. Typische Anwendungen von ML sind die Analyse von unstrukturierten Daten. Darunter fallen Texte, Bilder oder Videos, die Lösung mathematischer Theoreme oder die Steuerung von Robotern. Hauptaugenmerk liegt dabei immer auf einem Algorithmus, der bestimmte Objekte (wie etwa Autos beim autonomen Fahren) erkennt.
Allgemein bezeichnet KI die Fähigkeit einer Maschine, intelligent zu agieren. Dabei verarbeitet sie Sinneswahrnehmungen und reagiert darauf, versteht Sprache oder löst Probleme. Alle diesen künstlichen Fähigkeiten liegen Machine Learning Algorithmen zugrunde. Diese Algorithmen funktionieren nur dann gut und zuverlässig, wenn die Datengrundlage, anhand derer sie entwickelt wurden, gut ist. Ein vernetztes Auto mit KI-Funktionalität [2] kann andere Autos nur dann erkennen, wenn der Algorithmus auf Grundlage von Millionen von Bildern (von denen manche Autos und andere zufällige Objekte abbilden) auf das Objekt „Auto“ trainiert wurde. Je ähnlicher ein Objekt dem trainierten Objekt „Auto“ dann ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch als solches erkannt wird.
Was hat diese Information mit Glücksspiel und der Erkennung von problematischem Spielverhalten zu tun? Die Glücksspielsucht zählt zu den Verhaltenssüchten und zeichnet sich dadurch aus, dass keine Substanz (z.B. Alkohol, Cannabis, etc.) involviert ist. Andere Verhaltenssüchte sind etwa die Social Media Sucht, Kaufsucht oder Sexsucht. Sofern für das Verhalten nun hinreichend viele und gute Daten zur Verfügung stehen, wäre es denkbar, einen KI-Algorithmus zu entwickeln, der problematisches Verhalten sehr früh identifizieren könnte, so dass sehr früh mit geeigneten Mittel interveniert werden könnte.
Das Online-Glücksspiel ist für die Analyse des Spielverhaltens eine exzellent geeignete Umgebung. Jede Einzahlung, jede Auszahlung, jeder Einsatz und jedes einzelne Spiel können (und werden) einem Spielenden auf dem Spielkonto eindeutig zugeordnet. Somit kann detailliert analysiert werden, wie viel, wann und welche Spiele eine Person spielt und wie der Umgang mit Spielerschutztools wie Limits oder Selbstsperren ist. Dementsprechend lässt sich auch ein guter KI-Algorithmus entwickeln.
Um Glücksspielsucht zu diagnostizieren, verwenden Kliniker standardisierte Instrumente wie etwa das DSM-V (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, DSM-5). Dabei handelt es sich um ein Diagnoseinstrument, welches alle psychischen Störungsbilder und die dazugehörigen Symptome beschreibt. Wissenschaftler beschäftigen sich seit circa zehn Jahren damit, diese Symptome anhand von tatsächlich gemessenem Spielverhalten abzubilden. Einige der DSM-V Kriterien beschäftigen sich direkt mit dem Spielverhalten:
Der Spieler muss immer höhere Einsätze platzieren, um den gewünschten Effekt zu erhalten.
Der Spieler versucht ohne Erfolg mehrfach, sein Spiel zu kontrollieren, zu reduzieren oder gar aufzugeben.
In seiner nächsten Sitzung versucht der Spieler, seine Verluste wettzumachen (Den Verlusten hinterherjagen - Chasing).
Mehrere wissenschaftliche Arbeiten haben sich mit der Möglichkeit beschäftigt, problematisches Spielen anhand des Spielverhaltens zu identifizieren. In einer Studie aus dem Jahr 2022[1] beantworteten etwas mehr als tausend Online-Casinospieler ein diagnostisches Instrument ähnlich dem DSM-V. Aus den Antworten zu neun Fragen geht hervor, ob eine Person ein problematisches Spielverhalten zeigt oder nicht. Die Klassifizierung in problematische vs. nicht problematische Spieler wurde anschließend mit dem tatsächlichen Spielverhalten verknüpft, da es sich um tatsächliche Online-Casinospieler handelte. Unter anderem wurden folgende Spielverhaltensmetriken verwendet:
Volumen von Einzahlungen, Verlusten, Einsätzen
Anzahl von Einzahlungen
Anzahl der Spiele
Anzahl der Spiel-Sessions und Spieltage
Dauer der Spiel-Sessions
Anzahl der Einzahlungen pro Spieltag und pro Spiel-Session
Veränderungen im Spielverhalten über die Zeit
Anzahl der Spielsperren
Spielkontostand am Ende von Sessions
Es zeigte sich, dass die absoluten Beträge bei Weitem nicht die wichtigsten Indikatoren für problematisches Spielen waren. Dies liegt daran, dass das Einsatzvolumen und das Einzahlungsvolumen sehr stark von der finanziellen Situation einer Person abhängen. Jemand, der 10.000 EUR im Monat verdient, kann theoretisch viel mehr ausgeben als jemand, der 2.500 EUR im Monat verdient.
Das problematische Spielen äußerte sich hauptsächlich in der Häufigkeit von Einzahlungen. Spielende mit problematischem Spielverhalten tendieren dazu, häufig in kurzer Zeit einzuzahlen. Diese Gruppe zeichnet sich durch eine hohe Impulsivität aus, was bis zu einem Kontrollverlust führen kann. Wenn problematische Spielende in einer Spielsession den einbezahlten Betrag verlieren, haben sie Probleme, mit dem Spiel aufzuhören und zahlen immer wieder erneut Geld ein. Diese Impulsivität, welche sich alleine in der Häufigkeit von Einzahlungen in den einzelnen Session äußert, ist jedoch unabhängig vom absoluten Betrag. Aus diesem Grund ist es wichtig, relative Metriken zu verwenden, welche die Art des Spielens reflektieren.
Andere wichtige Kriterien zum Erkennen von problematischen Spielverhalten waren das (mehrmalige) Verändern von Limits, Spielsperren, die Anzahl der gespielten unterschiedlichen Spiele und das Auszahlungsverhalten.
All diese Informationen erlauben eine Vorhersage und Identifizierung von potenziell problematischem Spielen. Die KI-Technologie kann dabei helfen, überhaupt zu vermeiden, dass eine Person Probleme mit dem Glücksspiel entwickelt. Das ist unter Umständen sogar wichtiger, als das Feststellen eines Problems. Mehrere Studien haben beispielsweise gezeigt, dass Spieler dazu tendieren, die eigenen Verluste zu unterschätzen und die eigenen Gewinne zu überschätzen[2]. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Spieler immer über das eigene Verhalten informiert werden. Die Forschung belegt, dass dadurch Verluste signifikant minimiert werden können. Der Deutsche Glücksspielstaatsvertrag sieht dies bereits vor, indem er Online-Anbieter verpflichtet, den Spielenden beim Log-in über die eigenen Verluste zu informieren.
Darüber hinaus können Online-Anbieter Spielende auf spezifische Aspekte des eigenen Verhaltens aufmerksam machen. Über Technologien wie das mentor live-System von Neccton können beispielsweise Pop-up-Nachrichten in Echtzeit angezeigt werden. Dies passiert dann, wenn Spielende beispielsweise häufig in kurzer Zeit einzahlen, den eigenen Verlusten hinterherjagen oder sehr lange an einem Tag spielen. Zahlreiche Studien belegen, dass dieser personalisierte Ansatz präventiv wirkt und Verluste minimiert, vor allem dann, wenn die Texte neutral sind und Links zu Limits oder anderen Spielerschutz-Tools beinhalten.
Limitierend für den Einsatz von KI zum Spielerschutz ist allerdings anzumerken, dass viele diagnostische Kriterien beispielsweise des DSM-V Kataloges psychologischer Natur sind und sich nicht in den Daten zum eigentlichen Spielverhalten wiederfinden. Es ist daher nicht möglich, problematisches Spielverhalten vollständig durch Algorithmen zu diagnostizieren. Dennoch kann der Einsatz von KI -wie hier skizziert- überaus hilfreich sein, um Problemspielende zu identifizieren.
Dr. Michael Auer hat über 50 akademische Artikel publiziert und viele davon basieren auf Spielverhaltensdaten. Diese Wissensbasis fließt in das Spieletracking- und Spielerinteraktions-Tools mentor live. Zahlreiche deutsche Onlineanbieter, darunter dggs, stargames, novoline, slotmagie und viele andere setzen das System zum Spielerschutz ein. Auch mehrere deutsche Lotterien benutzen mentor live. Das System analysiert Daten in Echtzeit und kommuniziert mit dem Spieler auch in Echtzeit und kann somit sehr früh etwaige Verhaltensänderungen erkennen und Handlungen setzen.
[1] Auer, M., & Griffiths, M. D. (2022). Using artificial intelligence algorithms to predict self-reported problem gambling with account-based player data in an online casino setting. Journal of Gambling Studies. https://doi.org/10.1007/s10899-022-10139-1. Advance online publication.
[2] Auer, M., & Griffiths, M. D. (2017). Self-reported losses versus actual losses in online gambling: An empirical study. Journal of gambling studies, 33, 795-806.
Befragung zur Künstlichen Intelligenz
Für einen fundierten Überblick wurden sowohl Glücksspielerinnen und Glücksspieler als auch Expertinnen und Experten aus der IT-Branche zur Künstlichen Intelligenz befragt. So wurden diese um eine Einschätzung gebeten, ob die Künstliche Intelligenz aktuell dazu beitragen kann, die Identifikation von suchtgefährdeten Spielerinnen und Spielern zu erleichtern. Ebenso wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, ob ihrer Meinung nach KI dazu in der Lage ist, ein problematisches Spielverhalten frühzeitig zu erkennen.
Glauben Sie, dass Künstliche Intelligenz aktuell dazu beitragen kann, suchtgefährdete Glücksspielerinnen und Glücksspieler besser zu identifizieren?
Auf die Frage, ob Künstliche Intelligenz aktuell dazu beitragen kann, suchtgefährdete Glücksspielerinnen und Glücksspieler besser zu identifizieren, antworteten 46,6 Prozent der Personen, die in den vergangenen zwölf Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen haben, mit ja bzw. eher ja. 29,9 Prozent der Befragten glauben nicht oder eher nicht, dass Künstliche Intelligenz bei der Identifizierung suchtgefährdeter Spielerinnen und Spieler unterstützen kann. 24,2 Prozent antworteten bei dieser Fragestellung mit unentschieden.
Fachkräfte aus dem IT-Bereich bzw. der Softwareentwicklung unterstützen die Meinung der Spielerinnen und Spieler. Hier gaben 51,6 Prozent der Befragten an, dass mit Hilfe Künstlicher Intelligenz ihrer Meinung nach suchtgefährdete Spielerinnen und Spieler besser identifiziert werden können. 28,7 Prozent verneinten dies. Unentschieden gaben sich in dieser Fragestellung 19,7 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Glauben Sie, dass Künstliche Intelligenz aktuell in der Lage ist, problematisches Spielverhalten von Menschen frühzeitig zu erkennen?
48,9 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in den vergangenen zwölf Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen haben, sind der Meinung, dass Künstliche Intelligenz aktuell in der Lage ist, ein problematisches Spielverhalten der Menschen frühzeitig erkennen zu können. Dem gegenüber stehen 28,6 Prozent, die der Künstlichen Intelligenz diese Fähigkeit nicht zusprechen. 22,5 Prozent gaben sich unentschieden.
Im Personenkreis der IT- und Software-Fachkräfte sind 55,6 Prozent der Befragten der Meinung, dass KI aktuell ein problematisches Spielverhalten von Menschen frühzeitig erkennen kann. 28,0 Prozent verneinten diese Fähigkeit der Künstlichen Intelligenz, 16,4 Prozent gaben sich unentschieden.
Interview mit Stephen Aupy von Mindway AI
Mindway AI ist eine ausgelagerte Geschäftseinheit der renommierten Aarhus Universität in Dänemark. Sie entwickelt innovative Technologien zur vollautomatisierten Überwachung und Risikobewertung von Spielern, um potentiell problematisches Glücksspiel zu erkennen. Die Lösungen basieren auf Forschungsergebnissen aus den Neurowissenschaften und der Künstlichen Intelligenz. Das Unternehmen kooperiert mit Glücksspielanbietern, Plattformbetreibern, Regulierungsbehörden und Regierungen, um Früherkennungs- und Interventionslösungen für ein sicheres Glücksspiel anzubieten.
Das Unternehmen ist in über 30 Ländern tätig und bedient mehr als sieben Millionen aktive Spieler. Die Lösungen des Unternehmens werden genutzt, um Probleme mit der Nutzung von Glücksspielen frühzeitig zu erkennen und eine sichere Glücksspielumgebung zu gewährleisten.
Stephen Aupy ist Business Development Manager bei Minway AI und verfügt über mehr als vier Jahre Erfahrung in der Online-Glücksspielbranche. Seine Mission ist es, verantwortungsbewusstes Glücksspiel einen Schritt weiterzubringen, indem er moderne Technologie und wissenschaftliche Forschung auf Basis von KI und Neurowissenschaften einsetzt.
1.)Wie wird KI eingesetzt, um den Spielern ein sicheres und verantwortungsvolles Spielerlebnis zu bieten?
In den letzten drei Jahren haben wir den Aufstieg der Künstlichen Intelligenz in der Glücksspielbranche miterlebt. Künstliche Intelligenz hat sich als Wegbereiter erwiesen, der den Spielerschutz revolutioniert und ein sicheres und verantwortungsvolles Spielumfeld gewährleistet. KI wurde in verschiedene Aspekte der Branche integriert, wobei modernste Algorithmen und Datenanalysen eingesetzt werden, um dem problematischen Glücksspiel entgegenzuwirken.
Unternehmen wie Mindway AI haben ausgeklügelte Algorithmen entwickelt, die das Verhalten von Spielern in Echtzeit überwachen und so problematische Tendenzen und exzessives Spielverhalten erkennen können. Die KI-Systeme sind darauf trainiert, eine Vielzahl verschiedener Indikatoren wie Spielzeit, Spielmuster, Einzahlungsmethoden und Häufigkeit von Spielunterbrechungen zu erkennen. Zum einen alarmiert die Technologie den Betreiber, sodass dem Spieler unmittelbar Hilfe und eine Intervention angeboten werden können, wodurch die Spielerschutz-Standards angehoben werden.
Zum anderen hat die KI die Interaktion mit dem Kundensupport in der Branche erheblich verbessert. Die Betreiber setzen jetzt KI-gestützte Chatbots ein, die rund um die Uhr Kundensupport leisten und den Spielern sofortige Unterstützung bieten, indem sie auf häufige Fragen eingehen und auf andere Tools und Dienste verweisen. Dieser Rund-um-die-Uhr-Support gewährleistet, dass die Spieler unabhängig von der Tageszeit Hilfe erhalten.
KI verbessert nicht nur den Spielerschutz, sondern unterstützt Anbieter maßgeblich bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der Umsetzung der Maßnahmen zum verantwortungsvollen Glücksspiel. Durch die Analyse großer Mengen von Kundendaten können KI-Systeme potenzielle Verstöße gegen Spielerschutz-Vorschriften aufdecken. Dadurch können Glücksspielbetreiber umgehend geeignete Maßnahmen ergreifen. KI-Algorithmen werden auch eingesetzt, um die Identität und das Alter von Spielern sowohl online als auch im stationären Spielbetrieb zu überprüfen, indem Ausweise geprüft und Gesichtserkennungstechnologie eingesetzt wird. Auch wenn die KI unsere Branche zu revolutionieren scheint, muss bedacht werden, dass KI allein keine zu 100 % verlässliche Lösung ist. Menschliche Intelligenz und Überwachung bleiben unerlässlich, um einen effizienten Einsatz der KI zu gewährleisten. Dies haben wir bei Mindway AI von Anfang an erkannt, und deshalb werden unsere Algorithmen von menschlichen Experten überwacht.
2.) Wie hat sich die Künstliche Intelligenz im Bereich der Online-Glücksspiele entwickelt und welche Auswirkungen hat dies auf die Branche?
Künstliche Intelligenz hat in der Welt des Online-Glücksspiels einige Fortschritte gemacht und die Branche auf verschiedene Weise revolutioniert.
Die Künstliche Intelligenz hat sich stark auf das Risikomanagement in der Branche ausgewirkt. Fortschrittliche Algorithmen des maschinellen Lernens erkennen Muster betrügerischen Verhaltens und identifizieren potenzielle Risiken in Echtzeit. Durch die Analyse riesiger Datenmengen können KI-Algorithmen die Wahrscheinlichkeit betrügerischer Aktivitäten einschätzen und die Glücksspiel-Anbieter benachrichtigen, so dass sie Präventivmaßnahmen ergreifen können. Dies trägt nicht nur dazu bei, Online-Casinos vor finanziellen Verlusten zu schützen, sondern gewährleistet auch ein sichereres Umfeld für die Spieler.
Die Integration von KI-Algorithmen in Online-Casino-Plattformen erleichtert die Bereitstellung eines personalisierten Kundenerlebnisses und optimiert die Abläufe. KI-gestützte Empfehlungssysteme, die außerhalb der Arbeitszeiten des Kundendienstes bestimmte Fragen beantworten können, verbessern auch die Interaktion mit den Kunden und deren Zufriedenheit.
Inzwischen setzen immer mehr Online-Unternehmen KI-Lernalgorithmen ein, um die Integrität von Online-Glücksspiel-Plattformen zu wahren. Damit können Online-Casinos das Spielgeschehen auf Anzeichen von Betrug oder geheimen Absprachen zwischen Spielern überwachen. Der Einsatz von KI-basierten Algorithmen nutzt Expertensysteme, die Wettmuster, Spielerinteraktionen und historische Daten analysieren, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen. Dieser Ansatz trägt dazu bei, die Fairness auf dem Markt aufrechtzuerhalten und somit den Spielern ein faires und transparentes Spielerlebnis zu bieten.
Dies sind nur einige Beispiele dafür, was derzeit in unserer Branche geschieht, aber es gibt noch viele weitere Arten, wie KI eingesetzt wird. Anhand dieser Beispiele können wir bereits sehen, wie Künstliche Intelligenz unsere Arbeitsweise in diesem Bereich verändert - von personalisierten Empfehlungen und Risikomanagement bis hin zur Gewährleistung von Fairness und der Förderung von verantwortungsvollem Glücksspiel - KI hat die Branche bereits in vielerlei Hinsicht verändert. Ich gehe davon aus, dass sich die Online-Glücksspielbranche parallel zum Wachstum der KI in Zukunft weiter verbessert und es noch mehr innovative Lösungen und allgemein ein besseres Erlebnis sowohl für die Anbieter als auch Spieler geben wird.
3.) Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Transparenz von KI-Algorithmen bei Online-Glücksspielen zu gewährleisten?
Regierungen und Regulierungsbehörden befassen sich aktiv mit dem komplizierten Bereich der KI-Algorithmen, die auf Online-Glücksspiel-Plattformen eingesetzt werden, um Transparenz und Rechenschaftspflicht zu fördern. Dieses fortschrittliche Bestreben nimmt verschiedene Formen und Ansätze in unterschiedlichen Rechtsordnungen an.
Inmitten der vielfältigen Landschaft der Online-Glücksspiel-Regulierung sind Diskussionen über die Umsetzung spezifischer Regeln und Richtlinien bezüglich der Transparenz von KI in den Mittelpunkt gerückt. Im Fokus dabei steht, gegenüber Nutzern und Stakeholdern die genaue Funktionsweise der Algorithmen transparent darzulegen, um ein faires und unvoreingenommenes Umfeld zu gewährleisten. Dies hat das Interesse daran geweckt, Prüfungen durch unabhängige Dritte in Erwägung zu ziehen, woran wir uns bereits beteiligt haben.
In unabhängigen Prüfungen durch neutrale Drittanbieter würde die Funktionalität der Algorithmen kritisch bewertet und sichergestellt, dass die Betreiber die entsprechenden Vorschriften und Branchenstandards einhalten. Genau diesen Wunsch nach unparteiischen Einrichtungen mit entsprechender Befugnis und Expertise, den Umgang mit Algorithmen in der Branche zu überwachen, haben bei jüngsten Treffen auch Stakeholder der Branche geäußert.
Während sich die KI immer weiter in die Online-Glücksspiel-Industrie integriert, sieht sich die Branche auch mit den möglichen Konsequenzen nicht regulierter KI-Nutzung konfrontiert. Angesichts der bedeutenden Auswirkungen von KI auf die Branche ist es notwendig, dieses Problem direkt anzugehen. Durch die Einführung von Maßnahmen, bei denen Transparenz im Fokus steht, kann unser Sektor die Vorteile der KI nutzen und gleichzeitig die Interessen aller beteiligten Akteure wahren.
Das Streben nach Transparenz von KI-Algorithmen im Online-Glücksspiel wird ein globales Unterfangen sein. Regierungen, Regulierungsbehörden und Branchenverbände beteiligen sich aktiv an Diskussionen und erwägen Maßnahmen wie unabhängige Prüfungen und ethische Richtlinien, um die Fairness und Integrität sowie die Einhaltung der Vorschriften in der sich rasch entwickelnden Landschaft der KI-gestützten Glücksspiel-Plattformen zu gewährleisten.
4.) Auf welche Trends und Entwicklungen können wir uns freuen? Welche Entwicklungstrends können wir in den kommenden Jahren erwarten?
Im Bereich der Künstlichen Intelligenz würde ich sagen, dass wir viel mehr intelligente Chatbots sehen werden. Aber auch außerhalb der Künstlichen Intelligenz glaube ich, dass wir uns auf vieles freuen dürfen. Wir sehen in verschiedenen Bereichen, über die ich auf internationalen Konferenzen diskutiert habe, viele neue potenzielle Geschäftsmöglichkeiten.
Ich denke, dass einer der wichtigsten Trends, den wir erleben werden, der Aufstieg oder die Rückkehr von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) sein wird, da wir jetzt Fotorealismus in einer digitalen Welt schaffen können, und ich glaube, dass VR das Spielerlebnis komplett revolutionieren könnte. VR-Casinos und -Spiele werden bald in der Lage sein, ein sehr reales und immersives Erlebnis zu bieten, das dem Spieler das Gefühl gibt, sich in seinem Wohnzimmer in einer Echtzeitumgebung zu befinden. Während das spannend klingt, denke ich, dass dies unweigerlich zu einer Regulierung führen wird, die mit dem weiteren Wachstum von VR einhergeht.
Kryptowährungen wachsen weiter, da sie bereits in die Branche integriert sind und von Online-Glücksspiel-Anbietern noch stärker angenommen werden. Die Blockchain-Technologie kann die Sicherheit, Transparenz und Fairness im Online-Glücksspiel verbessern, während alle mit Kryptowährung getätigten Transaktionen in der Blockchain aufgezeichnet werden, was bedeutet, dass alle Transaktionen öffentlich verifiziert werden. Ich rechne mit einer weiteren Verbreitung von Kryptowährungen bei Glücksspielbetreibern.
5.) Was unterscheidet Mindway AI von anderen Anbietern?
Wir sind ein führender Akteur in der Früherkennung von problematischem Spielverhalten und unterscheiden uns von anderen Anbietern durch unseren einzigartigen Ansatz und unsere Expertise in diesem Bereich. Wir waren zwar nicht die Ersten, die in diesen Bereich eingestiegen sind, aber Mindway hat den Vorteil genutzt, aus den Schwächen unserer Konkurrenten zu lernen, um der globalen Branche eine noch ausgefeiltere Lösung anzubieten.
In den letzten drei Jahren hat unser Tool GameScanner in mittlerweile über 54 Ländern weltweit Einzug gehalten und bedient derzeit unglaubliche sieben Millionen aktive Nutzer pro Monat. Ein wichtiger Aspekt unserer Tätigkeit ist die Überwachung der KI durch menschliche Intelligenz - ein Grundsatz, den wir von Anfang an verfolgt haben.
Aus wissenschaftlicher und klinischer Sicht befassen wir uns mit dem Problem der Spielsucht, das wir als eine psychische Störung anerkennen. Inspiriert durch den Erfolg von Cercare Medical, einem anderen von unserem Gründer, Professor Kim Mouridsen, gegründeten Unternehmen, das KI und Neurowissenschaften für fortschrittliche Neuroimaging-Lösungen zur Beurteilung von Gehirn-CT und MRT kombiniert, haben wir beschlossen, einen ähnlichen Ansatz zu verfolgen, um problematisches Spielverhalten bereits im frühesten Stadium zu erkennen. Auf diese Weise bieten wir positive Interventionen, während wir das Ziel verfolgen, die Daten der problematischen Spieler in einen sicheren und nachhaltigeren Bereich zu bringen.
Wir sind stolz auf unseren Algorithmus, der ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu unseren Mitbewerbern darstellt. Unser Algorithmus repliziert die Entscheidungsfindung unserer eigenen Experten, die zusammen über 60 Jahre Erfahrung in der Behandlung und im Verständnis von Glücksspielstörungen haben. Wir haben zudem den Vorteil, dass dieser firmeneigene Algorithmus, der nach den höchsten Standards gepflegt wird, von der Konkurrenz nicht einfach kopiert werden kann. Unsere ist derzeit die einzige Lösung, die diesbezüglich geprüft und bewertet wurde. Vor zwei Jahren hat Gaming Laboratories International (GLI) die Wirksamkeit unseres GameScanners untersucht. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass 87 % der von GameScanner als problematische Spieler erkannten Personen auch manuell als solche verifiziert wurden.
Dank unserer Einblicke in die spezifische Kultur und die Verhaltensweise der Spieler in jedem regulierten Glücksspielmarkt können wir sicherstellen, dass unsere Erkennungssysteme auf die jeweilige Rechtsordnung zugeschnitten sind.
Wir erreichen dies, indem wir unsere eigenen Branchenexperten aus den verschiedenen Märkten in das Training des Algorithmus einbeziehen. Dieser lernt so je nach Region spezifische Risiko-Anzeichen, wodurch sichergestellt wird, dass niemand unbemerkt durch das Raster fällt.
Flexibilität und ein offener Ansatz bei der Integration mit Betreiberplattformen waren die Schlüsselfaktoren für den Erfolg von Mindway AI. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zur Anpassung an verschiedene Glücksspiel-Segmente hat bei den Betreibern Anklang gefunden und zu neuen Geschäftsmöglichkeiten geführt.
Das Feedback vieler Aufsichtsbehörden und Betreiber bestätigt unsere Überlegenheit. Viele haben geäußert, dass sie noch nie ein so intelligentes System wie GameScanner gesehen haben. Während mehr Anbieter die Erfolge unseres Ansatzes zur Früherkennung beobachten, kommen auch immer mehr von ihnen auf uns zu.
6.) Zukunftsaussichten für die Mindway-KI: Welche weiteren Entwicklungen sind geplant, um die KI noch effektiver zum Schutz der Spieler einzusetzen?
Wir haben einige sehr aufregende Verbesserungen, die wir in den kommenden Monaten präsentieren werden, aber um der Entwicklung einen Schritt voraus zu sein, können wir nicht verraten, was diese Verbesserungen beinhalten werden.
7.) Sind Spieler, die 1.000 € pro Monat setzen, automatisch spielsüchtig?
Dies wirft die uralte Frage auf, wie viel Geld ein Spieler zur Verfügung hat. Ich glaube nicht, dass Spieler, die 1.000 € pro Monat setzen, pauschal spielsüchtig sind. Spielsucht ist ein sehr komplexer psychologischer Zustand, der nicht allein anhand eines bestimmten Betrages im Zusammenhang mit dem Glücksspiel bestimmt werden kann. Hohe Spielausgaben können zwar ein möglicher Indikator für problematisches Spielverhalten sein, bedeuten aber noch nicht automatisch Spielsucht. Mit GameScanner als marktspezifische Lösung können wir erkennen, welche Spieler unabhängig von der Höhe ihrer Einzahlungen problematische Verhaltensweisen entwickeln. Dies ist ein weiterer Grund, warum Betreiber gerne mit uns zusammenarbeiten, da gewöhnliche Systeme Spieler nur bei Überschreitung einer bestimmten Einsatzsumme anzeigen, während unser System bereits frühe Anzeichen von problematischem Spielverhalten durch eine Vielzahl von Faktoren jenseits der Spieleinsätze erkennt.
Glücksspielsucht ist gekennzeichnet durch die Unfähigkeit, den Spieltrieb trotz der negativen Folgen für verschiedene Aspekte des persönlichen Lebens zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob jemand spielsüchtig ist, bedarf es einer umfassenden fachlichen Bewertung des Spielverhaltens, des emotionalen Wohlbefindens und der Auswirkungen des Glücksspiels auf das finanzielle und persönliche Leben der Person.
8.) Kann man auf Limits verzichten und sich stattdessen auf KI verlassen?
Das ist eine sehr interessante und kontroverse Frage. Ist es vorstellbar, dass herkömmliche Limits, die zur Abmilderung übermäßiger Risiken für den Spieler eingerichtet wurden, aufgehoben werden könnten, um den Weg für algorithmische KI-Systeme zu ebnen? Diese Frage hat unter Branchenexperten, Regulierungsbehörden und Spielern gleichermaßen viele Debatten ausgelöst, da davon auszugehen ist, dass der rasche Fortschritt der KI die Online-Glücksspiel-Landschaft weiterhin beeinflussen dürfte.
Während einige argumentieren, dass die Vorhersagefähigkeiten der KI ein personalisierteres und ansprechenderes Kundenerlebnis fördern könnten, warnen Skeptiker vor den Gefahren der Aufhebung etablierter Grenzen. Dies betrifft die Möglichkeit, dass die KI in Abwesenheit konventioneller Sicherheitsmaßnahmen zugunsten der Anbieter vulnerable Spieler ausnutzen könnte, was zu einem Anstieg pathologischen Spielverhaltens führen könnte. Während die Diskussionen weitergehen, wird ohne Zweifel der heikle Balanceakt zwischen Innovation und verantwortungsvollen Glücksspiel-Praktiken im Vordergrund stehen.
Marktüberblick und Fortschritte: Was hat sich verändert?
Ein Jahr ist vergangen, seit die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) mit ihren Webseiten JackpotPiraten und BingBong als erster zugelassener Anbieter den regulierten deutschen Markt betreten hat. Seitdem gab es zahlreiche Entwicklungen.
So hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) am Jahresanfang ihre Arbeit aufgenommen und ist nun verantwortlich für die Regulierung und Überwachung des legalen Glücksspielmarktes.
Die DGGS hat Ende des ersten Quartals 2023 erste Bilanz gezogen und mittels einer Civey-Studie mit 5.000 verifizierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Überblick über den legalen Markt gezeichnet und in der ersten Ausgabe des Online Glücksspiel Atlas abgebildet.
Seitdem sind drei Monate vergangen. Erneut wollen wir einen Blick auf die aktuelle Marktstruktur werfen. Hat es Veränderungen gegeben? Gibt es Themen, bei denen es weiterer Aufklärung bedarf? Diese und weitere Fragen sollen die aktuellen Civey-Umfrageergebnisse für das zweite Quartal 2023 beantworten.
Whitelist: Wie viele Glücksspiel-Lizenzen wurden bisher vergeben?
Seit Beginn des zweiten Quartals 2023 und der letzten Ausgabe des Online Glücksspiel Atlas hat sich in der Welt des regulierten Glücksspiels in Deutschland viel bewegt. Zahlreiche Lizenzen wurden von derGemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an die Betreiber vergeben.
Im Folgenden wird aufgelistet, wie viele Betreiber eine Zulassung erhalten haben und wie viele Online-Plattformen in den regulierten Glücksspielmarkt in Deutschland neu Einzug gehalten haben. Zudem wird gezeigt, in welchem Glücksspiel-Segment sich die größten Veränderungen vollzogen haben.
Lotterien auf dem regulierten Glücksspielmarkt
Den größten Anteil am regulierten Glücksspiel hierzulande machen immer noch die Lotterien aus. Seit Beginn des Lizenzierungsprozesses haben 108 Betreiber Zulassungen für insgesamt 126 Online-Portale erhalten. Zu Lotterien zählen neben dem klassischen Lotto-Toto-Block unter anderem auch Lotterien mit geringerem Gefährdungspotenzial sowie gewerbliche Spielvermittler.
Seit der letzten Erhebung für den Online Glücksspiel Atlas Q1 2023 hat sich im Segment der Lotterien, zu denen neben dem Klassiker 6aus49 auch der Eurojackpot, mehrere Zusatzlotterien, die GlücksSpirale, KENO, Bingo! und Rubbellose zählen, auf der Whitelist nichts bewegt.
Alle Lotterien
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
107
125
Q2 2023
108
126
Lotterien des Deutschen Lotto-Toto-Blocks
Im Deutschen Lotto- und Totoblock sind die Lottogesellschaften der Bundesländer unter einem Dach vereint. Auf diese Weise sind einheitliche Gewinnzahlen und Quoten möglich. Bundesweit existieren schätzungsweise 25.000 Annahmestellen.
Die 16 Bundesländer sind die Betreiber von 16 Online-Portalen.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
16
16
Q2 2023
16
16
Lotterien mit geringerem Gefährdungspotential
Veranstalter gemäß § 12 Abs. 3 GlüStV 2021
Unternehmen können gemäß § 12 Abs. 3 GlüStV 2021 Lotterien mit geringem Gefährdungspotential veranstalten. Bei diesen Gewinnspielen dürfen keine wirtschaftlichen Zwecke verfolgt werden, die „über den mit dem Hinweis auf die Bereitstellung von Gewinnen verbundenen Werbeeffekt hinausgehen”.
Der Reinertrag darf ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige, kirchliche oder mildtätige Zwecke verwendet werden. Ein Beispiel für diese Art der Lotterie ist die Aktion Mensch e.V.
Derzeit verfügen 7 Betreiber über Erlaubnisse für 18 Online-Portale.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
7
18
Q2 2023
7
18
Veranstalter von Sparlotterien mit regionalem Vertrieb
Zu Lotterien mit geringem Gefährdungspotential zählen auch die sogenannten Sparlotterien, die von Sparkassenverbänden und Volksbanken veranstaltet werden. Hierbei wird ein Großteil vom Loseinsatz gespart und ein kleiner Teil in eine Lotterie investiert.
In diese Kategorie fallen aktuell 29 Betreiber mit hybriden und stationären Vertriebswegen.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
29
20
Q2 2023
29
20
Klassenlotterien
Bei der GKL Gemeinsame Klassenlotterie der Länder handelt es sich um einen staatlichen Anbieter von Klassenlotterien und Glücksspielen in Deutschland. Die GKL entstand durch den Zusammenschluss der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) und der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) und ist somit Deutschlands erster von allen 16 Bundesländern getragener Lotterieanbieter.
Für die GKL gibt es eine Lizenz.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
1
1
Q2 2023
1
1
Lotterie-Einnahmen mit einer Erlaubnis für den Internetvertrieb
Inhaber einer Zulassung für Lotterie-Einnahmen mit Erlaubnis für den Internetbetrieb verkaufen die Lose im Namen und für Rechnung der Gemeinsamen Klassenlotterie der Länder (GKL).
Derzeit besitzen 43 Betreiber Lizenzen für 45 Online-Portale.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
43
45
Q2 2023
43
45
Gewerbliche Spielvermittlung
Eine gewerbliche Spielvermittlung betreibt laut GlüStV 2021, wer ohne Annahmestelle, Lotterieeinnehmer, Wettvermittlungsstelle oder Örtlichkeit eines Buchmachers zu sein, Spielverträge an einen Veranstalter von Lotterien vermittelt oder Spielinteressierte zu Spielgemeinschaften zusammenführt und deren Spielbeteiligung dem Veranstalter von Lotterien vermittelt. Hierbei besteht seitens des Vermittlers die Absicht, durch seine Tätigkeit Gewinne zu erzielen.
Aktuell gibt es in Deutschland 11 zugelassene Betreiber von 16 Online-Portalen.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
10
15
Q2 2023
11
16
Keine Bewegung bei Pferdewetten
Der Anzahl von zugelassenen Anbietern von Pferdewetten ist gering in Deutschland. Seit der letzten Erhebung im April dieses Jahres hat sich hinsichtlich des Lizenzierungsprozesses keine Entwicklung beobachten lassen. Aktuell besitzen sechs Anbieter Zulassungen für sieben Online-Portale.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
6
7
Q2 2023
6
7
Die Firmensitze der Unternehmen befinden sich in folgenden Ländern:
Zwei Betreiber haben ihren Sitz in Deutschland
Ein Anbieter firmiert in Österreich
Drei Unternehmen befinden sich in Malta
Anzahl der Sportwetten-Portale rückläufig
Am Ende des ersten Quartals 2023 besaßen 36 Anbieter Lizenzen für den Betrieb von 40 Sportwetten-Plattformen. Ein Blick auf die aktuelle Whitelist (Stand 26. Juli 2023) enthüllt, dass die Anzahl auf 30 Anbieter mit 36 Online-Portalen gesunken ist.
Scheinbar haben sich einige Anbieter vom regulierten deutschen Markt zurückgezogen. Zudem hat die GGL dem Wettanbieter Tipster Limited im Juni 2023 die Zulassung entzogen. Tipster darf somit seine Produkte nicht mehr im deutschen Markt anbieten. Die behördliche Entscheidung betrifft sowohl das terrestrische als auch das virtuelle Spielangebot.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
36
40
Q2 2023
30
36
Firmensitze der Sportwetten-Unternehmen:
Zwei Anbieter sitzen in Deutschland
Drei Unternehmen sind in Österreich ansässig
Ein Unternehmen stammt aus Frankreich
24 Betreiber haben ihren Sitz in Malta
Starker Anstieg der Anzahl zugelassener Anbieter virtueller Automatenspiele
Seit die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) im Juni 2022 mit ihren Plattformen JackpotPiraten und BingBong an den Start gegangen ist, hat sich besonders im Segment der virtuellen Automatenspiele sehr viel im Markt getan.
Die Angebote von Online-Spielautomaten haben den größten Sprung hinsichtlich der Anzahl der vergebenen Lizenzen vollzogen. Belief sich die Zahl der Anbieter im April 2023 noch auf 29, die 70 Online-Spielhallen betrieben, besitzen seit Ende des zweiten Quartals 39 Betreiber Zulassungen für den Betrieb von 119 virtuellen Spielotheken. Das entspricht einem Zuwachs von 10 Betreibern von 49 neuen Online-Spielhallen.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
29
70
Q2 2023
39
119
Firmensitze der Anbieter virtueller Automatenspiele:
Neun Anbieter haben ihren Sitz in Deutschland
Zwei Betreiber sitzen in Österreich
29 Unternehmen firmieren in Malta
Online-Poker-Angebot wächst leicht
Die Angebote virtuellen Pokerspiels haben sich seit der letzten Erhebung um einen Betreiber erhöht. Aktuell befinden sich fünf Anbieter auf der Whitelist, die sieben Online-Poker-Plattformen betreiben. Alle Betreiber haben ihren Firmensitz in Malta.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
4
6
Q2 2023
5
7
Noch kein legales Angebot von Online-Casinospielen
Für Bankhalterspiele wie Roulette, Blackjack und Baccarat ist aktuell noch kein zugelassenes virtuelles Angebot in Deutschland verfügbar.
Zeitraum
Anzahl Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
0
0
Q2 2023
0
0
Laufende Umfrage Q2 2023
Die Whitelist der GGL bildet ab, wie viele Anbieter eine Lizenz für ihre Glücksspielangebote in Deutschland erhalten haben. Wie festzustellen ist, hat sich das Spielangebot seit dem ersten Quartal entwickelt. Zahlreiche neue Online-Glücksspiel-Webseiten sind im regulierten deutschen Glücksspielmarkt hinzugekommen.
Es stellt sich nun die Frage, ob sich die Entwicklung der Anzahl der Anbieter auch auf das Verhalten der in Deutschland ansässigen Spielerinnen und Spieler ausgewirkt hat. Ist es der Glücksspielbehörde sowie den Betreibern gelungen, für mehr Transparenz und Vertrauen zu sorgen und hat das verfügbare Angebot an Attraktivität gewonnen?
Fragestellung: Halten Sie legale Online-Glücksspielanbieter für vertrauenswürdig?
An Vertrauenswürdigkeit scheinen die Anbieter etwas gewonnen zu haben. So halten 33,8 Prozent der Befragten, die in den letzten 12 Monaten gespielt haben, legale Online-Glücksspielanbieter für vertrauenswürdig. Dieses Resultat zeigt, dass die Bemühungen der Anbieter gemeinsam mit der deutschen Regulierungsbehörde für eine Basis des Vertrauens sorgen.
Fragestellung: Würden Sie häufiger Online-Glücksspiele spielen, wenn klar erkennbar ist, dass der Anbieter legal und vertrauenswürdig ist?
Der Anteil jener Personen, die in den letzten 12 Monaten an einem Online-Glücksspiel teilgenommen haben und auch künftig häufiger bei einem legalen Anbieter spielen würden, liegt bei 20,5 Prozent. Vor drei Monaten bewegte sich dieser Wert noch bei 18,0 Prozent.
Es ist damit zu rechnen, dass sich dieser Anteil noch weiter erhöhen wird. Grund dafür ist nicht zuletzt das Siegel der GGL, welches die Anbieter auf ihrer Webseite platzieren können. Mit dem Prüfsiegel werden ausschließlich in Deutschland legale und regulierte Glücksspiel-Webseiten gekennzeichnet.
Fragestellung: Haben Sie in den letzten 12 Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen (inklusive Sportwetten)?
Ein deutlicher Anstieg lässt sich beim Anteil der Personen feststellen, die in den vergangenen 12 Monaten am Online-Glücksspiel teilgenommen haben. Lag dieser Wert vor drei Monaten noch bei 9,7 Prozent, so erklärten am Ende des zweiten Quartals 2023 13,3 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, an Online-Glücksspielen teilgenommen zu haben.
Möglicherweise haben mehr und mehr Spielerinnen und Spieler die Vorzüge erkannt, die das Online-Glücksspiel im Vergleich zu terrestrischen Spielstätten zu bieten hat. Ein weiterer Grund könnte die nun umfangreichere Auswahl an legalen Angeboten sein.
Können Sie sich grundsätzlich vorstellen, Online-Glücksspiel zu spielen? (Ausgewertet nach Ländern)
Die Offenheit für eine potenzielle Teilnahme am Online-Glücksspiel variiert regional stark. Während sich 18,6 Prozent der Befragten aus dem Saarland vorstellen können, online Glücksspiele zu spielen, sind dies in Brandenburg mit 8,5 Prozent weniger als halb so viele. Insgesamt fällt auf, dass die Offenheit gegenüber dem Online-Glücksspiel besonders in jenen Bundesländern hoch ist, die an Frankreich grenzen. So beantworteten in Baden-Württemberg 15,1 Prozent der Befragten die oben genannte Frage mit „Ja”, in Rheinland-Pfalz 14,5 Prozent.
Auffällig ist zudem, dass die Bereitschaft für eine Teilnahme am Online-Glücksspiel tendenziell in den Bundesländern höher ist, in denen es eine höhere Anzahl landbasierter Spielbanken mit möglichst breitem Spielangebot (Automatenspiel, Großes Spiel und Poker) gibt. Die südwestlichen Regionen Deutschlands sind zudem auch für ihren hohen Casino-Tourismus bekannt.
Das Interesse an einer Teilnahme am Online-Glücksspiel ist darüber hinaus tendenziell in den Bundesländern geringer, in denen der Anteil der über 65-Jährigen in der Bevölkerung über dem Bundesdurchschnitt liegt. Dies betrifft insbesondere Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Haben Sie in den letzten 12 Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen (inklusive Sportwetten)? (Ausgewertet nach Ländern)
Die Teilnahme am Online-Glücksspiel fällt je nach Bundesland sehr unterschiedlich aus. Die größte Spielbeteiligung findet sich mit 17,4 Prozent in Baden-Württemberg, gleichauf mit Rheinland-Pfalz (17,4 Prozent) und gefolgt vom Saarland (14,2 Prozent). Es lässt sich also auch hinsichtlich der Spielbeteiligung beobachten, dass diese in den an Frankreich grenzenden Bundesländern am höchsten ist.
Deutlich geringer fällt die Beteiligung bislang in Sachsen (10,0 Prozent), Thüringen (10,3 Prozent) und Sachsen-Anhalt (12,0 Prozent) aus. Auch hier besteht eine Korrelation zum landbasierten Spielangebot. In den wenigen Spielbanken in diesen drei Regionen gibt es nur ein vergleichsweise kleines Spielangebot. Beispielsweise gibt es mit Ausnahme einer Spielbank keine Bankhalterspiele wie Blackjack oder Roulette.
Überraschenderweise bilden aber Berlin und Brandenburg mit 9,3 bzw. 9,6 Prozent das Schlusslicht in Sachen Online-Glücksspiel-Beteiligung.
Fragestellung: Inwieweit stimmen Sie der Aussage zu „Es ist wichtig, dass es in Deutschland legale Angebote für Online-Glücksspiele gibt, um Spielern einen sicheren Rahmen zu geben”?
Leicht rückläufig zeigte sich die Zustimmung zu der Aussage, dass es wichtig ist, in Deutschland legales Online-Glücksspiel anzubieten, unter jenen Befragten, die am Online-Glücksspiel teilgenommen haben. Äußerten vor drei Monaten noch 59,7 Prozent ihre Zustimmung, liegt dieser Wert aktuell bei 55,9 Prozent.
Es ist nicht klar, warum die Zustimmung der befragten Personen abnimmt. Es ist möglich, dass einigen Spielerinnen und Spielern die Rahmenbedingungen und Vorgaben der deutschen Gesetzgebung zu rigide erscheinen könnten.
Umfragen in der Vergangenheit (siehe Online Glücksspiel Atlas Q1) haben gezeigt, dass zahlreiche Spielerinnen und Spieler zur unregulierten Konkurrenz wechseln könnten, um höhere Einzahlungen zu tätigen oder hierzulande verbotene Spielformen zu spielen. Weitere Kritikpunkte, die jene Spielerinnen und Spieler äußerten, bezogen sich auf die Fünf-Sekunden-Regel, das Verbot von progressiven Jackpot-Slots und die Einzahlungs- und Einsatzlimits.
Fragestellung: Welche Art von legalem Online-Glücksspiel haben Sie bereits einmal gespielt?
Leichte Veränderungen weisen die Antworten auf die Frage nach den Arten legalen Glücksspiels auf, an dem die Befragten in den letzten 12 Monaten teilgenommen haben. Der Löwenanteil geht erneut an das Lottospiel. So haben 83,8 Prozent der Spielerinnen und Spieler mindestens einen Tipp abgegeben.
Einen leichten Rückgang hat die Teilnahme an Sportwetten zu verzeichnen. Lag der Anteil vor drei Monaten noch bei 16,2 Prozent, so erklärten jetzt nur 14,8 Prozent, mindestens einmal eine Wette platziert zu haben.
Leicht rückläufig ist auch die Teilnahme am virtuellen Automatenspiel. Vor drei Monaten erklärten noch 7,0 Prozent, mindestens einmal Online-Slots gespielt zu haben. Dieser Anteil ist nun auf 6,3 Prozent gesunken.
Fragestellung: Wie viel wären Sie maximal bereit, beim Online-Glücksspiel in einem Einsatz einzusetzen?
Was die Ausgabebereitschaft angeht, so sind seit der letzten Erhebung vor drei Monaten kaum Unterschiede erkennbar. So antworteten heute wie Ende des ersten Quartals 6,3 Prozent, bis einschließlich 1 Euro pro Spielrunde investieren zu wollen. Bis 5 Euro gaben 11,5 Prozent an und 24,1 Prozent erklärten sich bereit, bis zu 10 Euro setzen zu wollen.
Neuigkeiten auf dem Glücksspielmarkt
Wichtige Meilensteine wurden in Kooperation zwischen Behörde und Anbietern erreicht. So sorgt das Prüf- und Erlaubnissiegel der GGL, das fortan auf den Webseiten der Online-Plattformen platziert wird, für mehr Transparenz. Weiterhin ist in Aussicht, die sehr starren Vorgaben für das LUGAS-Einzahlungslimit teilweise zu lockern. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass die Bemühungen des Erreichens der Kanalisierung der Spielerinnen und Spieler in den legalen regulierten deutschen Markt höhere Aussichten auf Erfolg haben könnten.
Prüf- und Erlaubnissiegel der GGL
Indes gibt es auch von regulatorischer Seite einige Neuerungen. So hat die GGL am 29. Juni 2023 ihrPrüf- und Erlaubnissiegel vorgestellt. Anbieter können dieses Siegel auf ihrer Webseite platzieren, um den Spielerinnen und Spielern zu signalisieren, dass sie eine Zulassung besitzen und damit virtuelles Glücksspiel legal in Deutschland anbieten dürfen.
Die Information, dass die Anbieter über eine Erlaubnis verfügen und der Aufsicht der GGL unterstehen, muss auf allen Webseiten der Betreiber klar zu sehen sein. Das Gütesiegel kann optional hinzugefügt werden.
GGL-Vorstand Ronald Benter erklärt:
„Das GGL Prüf- und Erlaubnissiegel soll zusätzlich helfen, dass Spielende auf den ersten Blick legale von illegalen Glücksspielangeboten unterscheiden können. Es sorgt für mehr Transparenz.“
Damit gehe die GGL einen weiteren Schritt, um mehr Sicherheit für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen. Je einfacher erfasst werden könne, ob ein Angebot legal oder illegal sei, desto besser könnten diese Ziele erreicht werden.
Meilenstein: Erhöhung des Einzahlungslimits
Hinsichtlich der Erhöhung des anbieterübergreifenden Einzahlungslimits konnten ebenfalls erste Erfolge verzeichnet werden. Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) sieht vor, dass die Spielerinnen und Spieler nicht mehr als 1.000 € monatlich einzahlen dürfen.
Nun ist es für einige Spielerinnen und Spieler möglich, dieses Limit auf Antrag zu erhöhen. Den Anfang machten die Anbieter virtueller Sportwetten. Wer Kundin oder Kunde bei einem Online-Buchmacher ist, kann eine Erhöhung des maximalen Einzahlungsbetrags beantragen. Diesen erweiterten Rahmen können diese Spielerinnen und Spieler auch für andere Glücksspiele wie virtuelle Automatenspiele und Online-Poker nutzen.
Derzeit haben Anbieter, die sowohl für Online-Sportwetten als auch für virtuelles Automatenspiel eine Lizenz besitzen, einen klaren Marktvorteil. Nicht zuletzt aufgrund dieses derzeit bestehenden Wettbewerbsvorteils zugunsten der Online-Buchmacher dürfte damit zu rechnen sein, dass auch Betreiber von Online-Spielotheken zeitnah eine entsprechende Erlaubnis von der GGL erhalten werden.
Fazit
Im Verlauf des zweiten Quartals 2023 hat sich in der Welt des regulierten Online-Glücksspiels in Deutschland sehr viel bewegt. Zahlreiche neue Anbieter für virtuelles Glücksspiel haben eine Lizenz für den deutschen Markt erhalten und wurden der Whitelist hinzugefügt. Einige wenige Betreiber mussten sich vom deutschen Markt zurückziehen. Zudem werden neue und innovative Technologien mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) immer ausgereifter. Die Folge ist, dass die Sicherheit der Spielerinnen und Spieler verbessert und der Spielerschutz optimiert wird.
Die Entwicklungen des regulierten deutschen Online-Glücksspielmarktes sind längst nicht abgeschlossen. Es ist damit zu rechnen, dass künftig noch zahlreiche Neuerungen zu melden sind. Daher bleibt es für uns weiterhin spannend, die Branche und ihre Entwicklung im Blick zu behalten.
Informationen & Zusatzmaterial
Nachfolgend finden Sie Links zu unserer Website und unseren Plattformen sowie druckfähiges Bildmaterial zum Download.