In der vierten Ausgabe des Online Glücksspiel Atlas widmet sich die DGGS Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH (DGGS) dem Schwerpunktthema des illegalen Online-Glücksspiels. Als erster legaler Anbieter virtuellen Automatenspiels in Deutschland beobachten wir das Marktgeschehen aufmerksam und verfolgen insbesondere die Entwicklung des Schwarzmarkts mit Besorgnis.
Der Zugang zu illegalen Online-Glücksspielen ist auch zwei Jahre nach Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 problemlos möglich. Illegale Anbieter werben weitgehend ungehindert in den sozialen Medien, auf unseriösen Vergleichsseiten im Internet, per E-Mail und sogar per Post. Der Weg vom Erhalt dieser Werbung bis zu einer Einzahlung in einem illegalen Online-Casino ist kurz.
Für diese Ausgabe unseres Online Glücksspiel Atlas haben wir fünf fiktive Personen, darunter eine Minderjährige, kreiert, die von ihrer Erfahrung mit dem illegalen Online-Glücksspiel berichten. Den Geschichten liegen reale Werbung, Registrierungen und Einzahlungen auf illegalen Online-Glücksspiel-Plattformen zugrunde.
Unser Team hat sich der Werbung über verschiedene Kanäle ausgesetzt und sich in durchschnittliche Werbe-Empfänger ohne Fachkenntnis hineinversetzt. Wir haben uns unter Angabe falscher Personendaten bei aktiv werbenden Schwarzmarkt-Anbietern registriert und Echtgeld eingezahlt. Dies war in Abwesenheit der gesetzlich vorgeschriebenen Verifizierungs- bzw. Identifizierungs-Maßnahmen problemlos möglich. Auch Altersverifikationen fanden nicht statt.
Somit hatten wir ungehinderten Zugang zu illegalen Online-Spielautomaten und Online-Casinospielen wie Roulette, Blackjack oder Baccarat sowie zu unzulässigen Bonus- und Lockangeboten. Die fiktiven Erfahrungsberichte bilden daher reelle Geschehnisse ab und sollen veranschaulichen, wie einfach Personen verschiedenen Alters (inkl. Minderjährige), Geschlechts und Technologieaffinität mit illegalem Online-Glücksspiel in Kontakt kommen.
Insgesamt bildet die vierte Ausgabe des Online Glücksspiel Atlas das Marktgeschehen im vierten Quartal 2024 ab. Einige Beispiele betreffend den Zugang zu illegalen Online-Glücksspielen beziehen sich auf wiederholte und aktuellere Erfahrungen aus dem Jahr 2024, wodurch die Dringlichkeit und der Fortbestand des Problems noch einmal verdeutlicht werden.
*Jörg Heidenreich, männlich, 45, Aachen (Nordrhein-Westfalen), fiktive Person, Erlebnisse und Handlungen von unserer Redaktion durchgeführt.
An einem etwas bewölkten Tag habe ich mich dazu entschieden, im Online-Casino mein Glück zu versuchen. Da ich bisher höchstens ein paar Mal in der Spielbank in meiner Stadt war, hatte ich noch keine passende Anlaufstelle. Bei Google suchte ich nach dem Begriff „Online Casino“ und klickte auf eines der ersten Ergebnisse mit dem Link top-offizielle-spielclubs.com. Eine Domain, die für mich erst einmal vertrauenswürdig klingt.
Bildunterschrift: Die Suche nach Online Casino nachmittags bei Google.
Nach dem Klick auf die Webseite wurde mir sofort eine Übersicht der besten Online-Casinos 2024 angezeigt. Auf dieser waren Namen zu finden wie Boomerang oder Mr. Pacho. Da zusätzlich ein großes Feld mit einer Empfehlung für Boomerang angezeigt wurde, folgte ich dem Button „Jetzt Spielen“ zum Casino.
Bildunterschrift: Übersicht der als beste Online Casinos deklarierten Anbieter.
Auf der Startseite wurde mir ein Bonus von 100 % bis zu 500 Euro und zusätzlichen Freispielen angeboten. Für mich klang das nach einem attraktiven Angebot und so klickte ich auf den Button „Registrieren“, um die Kontoeröffnung durchzuführen.
Bildunterschrift: Bonusseite als Landing Page des Boomerang Bet Casinos.
Bildunterschrift: Registrierungsformular für die Anmeldung bei Boomerang Bet
Nach wenigen Angaben zu meiner Person war die Registrierung bereits nach rund 30 Sekunden erledigt. Automatisch wurde ich zum Einzahlungsbereich weitergeleitet. Hier konnte ich aus einer Vielzahl von Zahlungsmethoden wie Kreditkarten, Jeton oder MiFinity wählen. Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Solana waren ebenfalls verfügbar.
Bildunterschrift: Einzahlungsbereich im Boomerang Bet Casino
Die Einzahlung verlief vollkommen problemlos und das Geld wurde mir nach wenigen Augenblicken gutgeschrieben. Gespielt habe ich zunächst ein paar Runden an den Spielautomaten. Dort war ich überrascht, welche enormen Einsätze von teilweise mehreren hundert Euro pro Spielrunde möglich waren. So hätte ich bei Jack Hammer 3: Diamond Affair bis zu 160 Euro pro Walzendrehung einsetzen können.
Entschieden habe ich mich danach für ein paar Runden im Live-Casino. Beeindruckend, was mit den technischen Mitteln heutzutage möglich ist. Nach ein paar erfolglosen Runden mit verschiedenen Slots mit progressivem Jackpot war mein Abenteuer leider bereits nach ein paar Stunden beendet.
Julia Schneider*
*Profil: Julia Schneider, weiblich, 28, Driedorf (Hessen), fiktive Person, Erlebnisse und Handlungen von unserer Redaktion durchgeführt.
Meine erste Erfahrung mit dem Glücksspiel konnte ich 2015 während meiner Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten machen. Das erste Mal in einer größeren Stadt, so viel Neues und dann war da das Casino. Einmal im Monat gingen wir mit einer Gruppe Kollegen dorthin, um ein wenig Unterhaltung und Abenteuer zu erleben. Wir kamen ja alle vom Dorf. Die Spielautomaten haben mich besonders fasziniert und ein paar Mal habe ich auch gut was gewonnen. Die drei Jahre in der Stadt waren cool, aber nach meiner Ausbildung bot Onkel Ludwig mir dann einen Job in seiner Praxis an – also zurück ins Heimatdorf. Spielautomaten dort? Fehlanzeige.
Als mir langweilig war, habe ich gegoogelt, wie weit das nächste Casino entfernt ist und habe stattdessen sofort verschiedene Online-Casinos gefunden. Na, umso besser, dachte ich, da muss ich ja nicht einmal das Haus verlassen, um mal wieder Spielautomaten zu spielen. Ich hatte mich dann bei fünf oder sechs Anbietern registriert, etwas Geld eingezahlt und verschiedene Slots und auch mal Blackjack und Roulette ausprobiert. Ich habe es nie übertrieben, aber schon regelmäßig etwas gespielt.
Als 2020 der Lockdown kam, habe ich durch Zufall etwas von einem Anstieg illegaler Online-Glücksspiele gelesen. Nach etwas Recherche habe ich dann kapiert, dass ich praktisch seit zwei Jahren illegale Glücksspiele spiele. Aus Angst vor Konsequenzen habe ich versucht, meine Konten alle zu löschen und die Seiten lange nicht mehr geöffnet.
Dann kamen 2022 die ersten legalen Online-Casinos und ich habe mich guten Gewissens bei Slotmagie, Wildz und Wunderino angemeldet. Im Vergleich zu meiner früheren Casino-Erfahrung war ich aber eher enttäuscht. Ich bekam auch immer noch per E-Mail Angebote von meiner früheren Lieblingsseite – Platincasino.
Bildunterschrift: E-Mail-Werbung und Lockangebot des illegalen Platincasinos
Letztes Jahr habe ich mein Konto dort dann aus Neugier reaktiviert und konnte direkt wieder einzahlen und spielen. Der Willkommensbonus für meine Rückkehr war auch ziemlich krass!
Bildunterschrift: Illegales Bonus-Angebot von Platincasino
In einem Online-Forum habe ich mich vorher versichert, dass mir praktisch nichts passieren kann, auch wenn das Angebot illegal ist. Ich kann ja auch ziemlich anonym einzahlen, mit der Paysafecard oder Bitcoin.
Bildunterschrift: Einzahlungsbereich bei Platincasino inkl. Illegaler Zahlungsarten
Jeden Tag schickt mir das Casino per E-Mail irgendwelche Angebote. Manche davon sind auch echt cool. Jede Woche kann ich da zum Beispiel 250 € Bonus bekommen. Das habe ich erst einmal gemacht.
Bildunterschrift: Illegale Dauer-Promotion bei Platincasino
Ich bin auch in der Telegram-Gruppe von dem Anbieter, weil es dort auch immer ganz gute Bonuscodes und so gibt. Außerdem ist Telegram auch schön anonym. Man ist also quasi wie in so einem geheimen Glücksspiel-Club. Momentan sehe ich also keinen Grund, nicht mehr bei Platincasino zu spielen, auch wenn die Seite „illegal" ist. Ich meine, wenn es wirklich so schlimm wäre, hätte man die Seite sicher schon gesperrt, oder?
Bildunterschrift: Telegram-Kanal von Platincasino mit illegalen Angeboten
Birgit Menzel*
*Profil: Birgit Menzel, weiblich, 52, Bielefeld (NRW), fiktive Person, Erlebnisse und Handlungen von unserer Redaktion durchgeführt.
Lotto spiele ich schon seit 30 Jahren, gebe wöchentlich meine zwei Tipps ab und hoffe, dass ich irgendwann mal den Jackpot knacke. Mit Online-Glücksspielen kann ich eigentlich wenig anfangen, aber während des Lockdowns habe ich es dann doch versucht. Bei Google habe ich dann Lottoland gefunden und mich gefreut, dass ich jetzt doch meine Tipps abgeben kann. Zum Glück war die Anmeldung sehr einfach, da ich technisch weniger begabt bin.
Ein paar Wochen habe ich also bei Lottoland meine Tipps abgegeben. Dass der Anbieter die ganze Zeit illegal war, war mir überhaupt nicht klar. Denn wenn ein Glücksspiel legal ist, dann ist es doch das Lotto. Zum Glück kann ich meine Tipps wieder am Kiosk abgeben und seit über zwei Jahren habe ich mich nicht bei Lottoland angemeldet.
Vergessen haben die mich aber nicht. So bekomme ich ein paar Mal im Jahr Post mit speziellen Angeboten und Rabatt-Codes. Kurz vor Weihnachten (2023) bekam ich einen Brief mit Werbung für die Teilnahme an der spanischen Weihnachtslotterie El Gordo. Auch wenn der Jackpot von 2,6 Mrd. Euro verlockend klang, habe ich doch lieber die Finger davon gelassen.
Hintergrund
Bei Lottoland handelt es sich um einen in Deutschland illegalen Anbieter von Zweitlotterien. Diese Form des Glücksspiels ist hierzulande grundsätzlich verboten. Spieler wetten dabei nämlich auf den Ausgang einer offiziellen Lotto-Ziehung, statt ihren Tipp direkt beim Veranstalter abzugeben.
Online-Lotto ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Beispielsweise dürfen die 16 Lotterien des Deutschen Lotto-Toto-Blocks ihre Produkte auch online verkaufen. Gleiches gilt für die Lotterien mit geringerem Gefährdungspotential und die Klassenlotterie. Die hierfür erlaubten Websites sind auf der Whitelist der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) gelistet.
An der spanischen Weihnachtslotterie El Gordo (Dt.: „Der Dicke”) kann theoretisch jeder teilnehmen, der sich während der Verkaufszeit in Spanien oder auf den Balearen aufhält und volljährig ist. Für die Lotterie gibt es ausschließlich physische Papierlose – eine Online-Teilnahme ist nicht möglich.
Somit ist es in jedem Fall illegal, in Deutschland El Gordo zu spielen bzw. Online-Wetten auf den Ausgang der Ziehung abzuschließen.
Bildunterschrift: Printwerbung per Post mit illegalem Glücksspiel-Angebot
Stefan Maurer*
*Profil: Stefan Maurer, männlich, 51, Hof (Bayern), fiktive Person, Erlebnisse und Handlungen von unserer Redaktion durchgeführt.
Bisher hatte ich noch kein Facebook-Profil. Da ich aber erfahren habe, dass ich dort zahlreiche Gruppen finde, die verschiedene Interessen teilen, erstellte ich meinen ersten Account. Ich war vor allem daran interessiert, Informationen zu Veranstaltungen zu erhalten, zum Beispiel Ausstellungen, Spieleabende, Clubs und ähnliches. Da ich als Beamter immer sehr genau sein will und beim Datenschutz sehr skeptisch bin, habe ich mich im Fall von Facebook bezüglich des Datenschutzes vorher eingehend informiert.
Da ich, was soziale Medien betrifft, eher weniger Erfahrung habe, folgte ich zufällig mehreren Seiten und Gruppen auf Facebook. Es muss sich auch jemand darunter befunden haben, der für illegales Glücksspiel wirbt. Zumindest kamen mir die Anbieter, die in Staaten sitzen, von denen ich vorher noch nicht gehört habe (Curaçao), sehr unseriös vor. Mir werden nun seit Kurzem vermehrt Anzeigen für Online-Casinos in meinem Feed gezeigt. Dort wird mit hohen Gewinnen gelockt.
Bildunterschrift: In den sozialen Medien erscheint Werbung für nicht lizenzierte Glücksspiel-Angebote. (werbung-casinos)
Bildunterschrift: Werbeanzeigen in den sozialen Netzwerken führen häufig auf Webseiten illegaler Glücksspiel-Betreiber.
Allerdings bin ich gar nicht so sehr am Glücksspiel interessiert. Ich folge eigentlich nur einem Anbieter, bei dem ich ab und zu mal spiele. Der ist aber legal in Deutschland, das habe ich überprüft. Dennoch erhalte ich immer wieder Werbeanzeigen von illegalen Plattformen.
Ich habe bereits versucht, die Werbung einzuschränken, da ich nur noch genervt davon war. Doch sperrt man eine Seite mit Glücksspiel-Werbung, taucht kurz darauf schon ein neuer Account auf, der mir ähnliche Werbeanzeigen präsentiert.
Bildunterschrift: Glücksspiel-Webseiten locken mit lukrativen Bonusangeboten.
Bildunterschrift: In Deutschland nicht zugelassene Angebote werben nicht nur mit hohen Gewinnen, sondern suggerieren dem User mit dem Begriff “lizenziert” auch Legalität.
Marie Löwe*
*Profil: Marie, weiblich, 17, Mannheim (Baden-Württemberg), fiktive Person, Erlebnisse und Handlungen von unserer Redaktion durchgeführt.
Ich war neugierig auf das Online-Glücksspiel, nachdem ein Bekannter mir von riesigen Auszahlungen erzählte, die er in Online-Casinos gewonnen hat. Über Instagram soll er auf die Plattform gelangt sein, wie er erzählte.
Ich beschloss, mir die Sache etwas genauer anzuschauen und begann, auf Instagram einigen Glücksspiel-Influencern zu folgen und wurde schnell fündig.
Der Link auf einem Account eines Influencers führte mich zum Spinch Casino. Ich beschloss zu versuchen, mich zu registrieren.
Natürlich weiß ich, dass man 18 sein muss, um online zu spielen. Als ich mein wahres Geburtsdatum eingeben wollte, erhielt ich dann auch die Meldung, dass man 18 sein muss, um sich zu registrieren.
Bildunterschrift: Minderjährige können sich problemlos in Online-Casinos registrieren. Altersnachweise werden nicht verlangt.
Aber das sollte kein Problem sein, um ein Konto zu erstellen. Ich machte mich einfach ein Jahr älter und schon hatte ich meinen Account.
Bildunterschrift: Neue Kunden können hohe Boni beanspruchen. (casino-bonus)
Gleich nach dem Login öffnet sich das Bonusangebot. Bis 18.000 € Bonusgeld und 150 Freispiele werden dort vergeben. Krass, dachte ich. Aber ich wollte etwas kleiner anfangen und mich zunächst umschauen.
Bildunterschrift: Das Spielangebot der illegalen Anbieter ist viel größer und vielfältiger als das der in Deutschland lizenzierten Anbieter.
Das Spielangebot ist riesig. Zur Auswahl stehen Slots, Tischspiele und Turniere. Ich legte mit ein paar Spielautomaten los. Die kann man auch umsonst testen. Ich habe erstmal ein paar Spiele nur mit kostenlosen Spielgeld-Chips gespielt. Echt krass, wie viel man gewinnen kann. Das actionreiche Spiel macht richtig Spaß.
Bildunterschrift: Illegale Betreiber erfüllen die im Glücksspielstaatsvertrag festgelegten Vorgaben für das Automatenspiel nicht.
Bildunterschrift: Funktionen wie Autoplay sind bei Spielautomaten aktiviert.
Ich wollte auch immer mal Roulette ausprobieren. Das konnte ich ja jetzt machen. Auch Tischspiele gab es haufenweise. Ich wählte random ein Spiel und legte los. Eigentlich habe ich keine Ahnung, wie das geht. Aber egal. Ich habe einfach ein paar Chips auf die Felder gelegt und zack, nach ein paar Runden habe ich schon fett gewonnen.
Bildunterschrift: Die Spieler finden zahlreiche Roulette-Varianten.
Genauso easy ging es mit Blackjack weiter. Das habe ich schonmal bei Oma gespielt, jedenfalls so was Ähnliches. Daher kannte ich mich mit den Regeln ein wenig aus. Und rechnen kann ich ganz gut.
Bildunterschrift: Blackjack gehört zum Standardsortiment in illegalen Online-Casinos.
Von Poker habe ich gar keine Ahnung. Ich habe es trotzdem mal versucht. Da muss man sich entscheiden, ob man seine Karten spielt oder nicht. Ich habe einfach geschaut, ob die gut aussehen oder nicht. Auch da hatte ich oft Glück.
Bildunterschrift: Die Spieler können ihr Glück auch mit Casino-Poker versuchen.
Ob ich es mal mit richtigem Geld versuchen soll? Oje, Kreditkarte habe ich nicht und von Krypto habe ich keine Ahnung. Trotzdem wollte ich es probieren. Zum Glück weiß ich ja, wo die Kreditkarte meiner Mutter liegt. Mit VISA kann man einzahlen. Ich habe es einfach versucht. Mehr als die Karte ablehnen, können die ja nicht, oder?
Bildunterschrift: Neben Zahlungsmethoden wie E-Wallet und Kreditkarten gibt es auch die Möglichkeit, mit Kryptowährung zu bezahlen.
Das Handy brauchte ich auch, um die Zahlung zu bestätigen. Aber das ist möglich. Meine Mutter hat mir erlaubt, die Karte zu benutzen, um bei Amazon etwas zu bestellen oder um mein Spotify-Abo abzuschließen. Daher dachte ich, sie hätte sicher kein Problem, wenn ich etwas spiele. Ich wusste darum die Zugangsdaten und konnte einzahlen.
Bildunterschrift: Minderjährige, die über die Zugangsdaten für Kreditkarten Erwachsener verfügen, können problemlos Transaktionen durchführen.
Bildunterschrift: Nicht selten werden bei Ein- und Auszahlungen Gebühren verlangt.
Bildunterschrift: Minderjährige Spieler können um echtes Geld spielen. Ein Identitätsnachweis wird nicht verlangt.
Das Geld ist auf dem Konto. Aber 1,10 Euro Gebühr haben die kassiert. Wie ich die Gewinne wiederbekomme, nun ja, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aber wenn ich ein paar tausend Euro gewonnen habe, freut sich meine Mutter sicher auch.
Mit einem coolen Slot habe ich angefangen. Aber da habe ich auch nach 15 Spins nichts gewonnen. Ich wollte mal echtes Casino-Feeling und suchte nach einem guten Live-Casino-Game.
Bildunterschrift: Die Höhe der Einsätze wird in Münzen und nicht in Euro angegeben.
Echt krass, was man da alles so spielen kann. Dutzende Tischspiele gab es zu entdecken. Neben Roulette und Blackjack gab es auch Baccarat und verschiedene Pokerspiele.
Bildunterschrift: Illegale Online-Casinos bieten eine große Auswahl an Tischspielen.
Ich entschied mich zunächst für Casino Holdem, da ich damit ja schon Glück hatte. Ich habe wieder nach Gefühl gespielt und hatte sogar Glück. Ich habe den Tisch mit einem Plus von 5 Euro verlassen.
Bildunterschrift: Illegale Betreiber haben auch Live-Casinospiele im Angebot.
Als nächstes spielte ich ein paar Runden Crazy Time. Das ist eine Art Glücksrad und man muss auf eine bestimmte Zahl setzen. Den Typen, der das begleitete, fand ich ganz witzig, aber das Game fand ich nicht so spannend. Darum entschloss ich mich, nach etwas anderem zu suchen.
Bildunterschrift: Die Spieler können auch unter verschiedenen Show-Games wählen.
Ich schaute mich weiter um und stieß auf eine Art Pokerspiel, das Jacks or Better hieß. Ich probierte es erst kostenlos aus, entschied mich aber dann, auch mal ein paar echte Münzen zu setzen. Allerdings hatte ich da leider ein weniger glückliches Händchen und ich verlor ein paar Euro.
Bildunterschrift: Video-Poker wird in regulierten deutschen Spielotheken nicht angeboten.
Dann ging ich wieder in den Slots-Bereich und stieß auf das Spiel Hades. Mir gefielen das Design und die krassen Effekte und ich drehte ein paar Runden. Nachdem ich anfangs einen recht guten Gewinn gemacht habe, ging es nur noch bergab.
Bildunterschrift: Das Automatenspiel läuft sehr schnell ab.
In wenigen Minuten war mein gesamtes Guthaben weg. Eben hatte ich noch knapp 15 Euro, ein paar Augenblicke später war alles weg.
Bildunterschrift: Innerhalb kurzer Zeit können hohe Beträge verspielt werden.
Das war’s dann mit dem ganz großen Gewinn, dachte ich so bei mir. Kurz nachdem mein Guthaben weg war, ploppte die Kasse auf und forderte mich auf, noch mehr einzuzahlen, da ich kein Geld mehr hatte.
Ich hatte aber keinen Bock mehr. Casino Games können echt Fun sein. Aber du musst aufpassen, sonst ist die Kohle schnell weg. Wie ich das meiner Mutter erklären soll, weiß ich jetzt noch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass ich mit dem Glücksspiel wohl vorsichtiger umgehen muss.
Marktüberblick und Fortschritte: Was hat sich verändert?
Whitelist: Wie viele Glücksspiel-Lizenzen wurden bisher vergeben?
Im Jahre 2023 hat sich im deutschen Glücksspielmarkt viel bewegt. Doch während sich im ersten und zweiten Quartal enorme Entwicklungen beobachten ließen, war im dritten Quartal eine Stagnation festzustellen. Aber gab es im letzten Quartal 2023 entscheidende Veränderungen?
Lotterien auf dem regulierten Glücksspielmarkt
Der regulierte deutsche Glücksspielmarkt wird auch im vierten Quartal von Lotterie-Angeboten dominiert. Am Ende des vierten Quartals besaßen 105 Lotterie-Anbieter Erlaubnisse für den Betrieb von 115 Portalen. Während sich einige Betreiber scheinbar vom Markt zurückgezogen haben, dürften manche Besitzer einer Konzession ihr Online-Angebot erweitert haben.
Alle Lotterien
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
107
125
Q2 2023
108
126
Q3 2023
114
115
Q4 2023
105
115
Unterm Strich hat sich hinsichtlich des vorhandenen Lotterie-Angebots im Internet kaum etwas verändert. Im Folgenden sollen die einzelnen Segmente der Lotterien gesondert betrachtet werden.
Lotterien des Deutschen Lotto-Toto-Blocks
Im Deutschen Lotto- und Totoblock vereinen sich die Landeslotteriegesellschaften aller 16 Bundesländer unter einem Dach. Auf diese Weise sind einheitliche Gewinnzahlen und Quoten möglich. Bundesweit existieren rund 25.000 Annahmestellen sowie 16 Online-Portale.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
16
16
Q2 2023
16
16
Q3 2023
16
16
Q4 2023
16
16
Lotterien mit geringerem Gefährdungspotential
Veranstalter gemäß § 12 Abs. 3 GlüStV 2021
Lotterien mit geringem Gefährdungspotential dürfen gemäß § 12 Abs. 3 GlüStV 2021 veranstaltet werden. Diese Spielangebote dürfen wirtschaftlichen Zwecken nicht dienlich sein. Von dieser Regelung ausgenommen sind diejenigen Angebote, die „über den mit dem Hinweis auf die Bereitstellung von Gewinnen verbundenen Werbeeffekt hinausgehen”.
Die daraus resultierenden Erträge sind ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige, kirchliche oder mildtätige Zwecke zu verwenden. Darunter fallen etwa Lotterien wie die Aktion Mensch e.V. und die Postcode-Lotterie.
Im Vergleich zu den letzten drei Quartalen gab es eine Änderung. Jetzt verfügen 8 Betreiber über Erlaubnisse für 19 Online-Portale.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
7
18
Q2 2023
7
18
Q3 2023
7
18
Q4 2023
8
19
Veranstalter von Sparlotterien mit regionalem Vertrieb
Sparlotterien, veranstaltet von Sparkassenverbänden und Volksbanken, gelten ebenfalls als Lotterien mit geringem Gefährdungspotential. Ein großer Anteil vom Loseinsatz wird gespart und ein kleinerer Anteil stellt den Einsatz in einer Lotterie dar.
Veränderungen gab es im vierten Quartal 2023 nicht. In dieser Kategorie befinden sich immer noch 28 Betreiber mit hybriden und stationären Vertriebswegen. Die Anzahl der Online-Angebote bleibt konstant bei 22 Portalen.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
29
20
Q2 2023
29
20
Q3 2023
28
22
Q4 2023
28
22
Klassenlotterien
Die GKL Gemeinsame Klassenlotterie der Länder ist ein staatlicher Anbieter von Klassenlotterien und Glücksspielen in Deutschland. Die GKL entstand durch den Zusammenschluss der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) und der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) und brachte damit Deutschlands ersten von allen 16 Bundesländern getragenen Lotterieanbieter hervor. Für die GKL gibt es eine Lizenz.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
1
1
Q2 2023
1
1
Q3 2023
1
1
Q4 2023
1
1
Lotterie-Einnahmen mit einer Erlaubnis für den Internetvertrieb
Inhaber einer Zulassung für den Vertrieb von Lotterie-Produkten mit Erlaubnis für den Internetbetrieb dürfen die Lose im Namen und für Rechnung der Gemeinsamen Klassenlotterie der Länder (GKL) anbieten.
Wie auch im dritten Quartal 2023 besaßen Ende des Jahres 2023 41 Betreiber Lizenzen für 42 Online-Portale. In diesem Marktsegment gab es demnach keine Veränderungen.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
43
45
Q2 2023
43
45
Q3 2023
41
42
Q4 2023
41
41
Gewerbliche Spielvermittlung
Laut GlüStV 2021 zählen jene Unternehmen zu gewerblichen Spielvermittlern, die ohne Annahmestelle, Lotterieeinnehmer, Wettvermittlungsstelle oder Örtlichkeit eines Buchmachers zu sein, Spielverträge an einen Veranstalter von Lotterien vermitteln oder Spielinteressierte zu Spielgemeinschaften zusammenführen und deren Spielbeteiligung dem Veranstalter von Lotterien vermitteln. Der Vermittler hat hierbei zum Ziel, durch seine Angebote Gewinne zu generieren.
Derzeit sind in Deutschland, wie auch im zweiten und dritten Quartal, 11 zugelassene Betreiber von 16 Online-Portalen im Markt aktiv.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
10
15
Q2 2023
11
16
Q3 2023
11
16
Q4 2023
11
16
Keine Bewegung bei Pferdewetten
Auch im vierten Quartal 2023 gab es hinsichtlich der Anzahl zugelassener Anbieter von Pferdewetten keine Entwicklung. Aktuell besitzen sechs Anbieter Zulassungen für sieben Online-Portale.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
6
7
Q2 2023
6
7
Q3 2023
6
7
Q4 2023
6
7
Die Firmensitze der Unternehmen befinden sich in folgenden Ländern:
Zwei Betreiber haben ihren Sitz in Deutschland
Ein Anbieter firmiert in Österreich
Drei Unternehmen befinden sich in Malta
Anzahl der Sportwetten-Portale weiterhin stabil
Am Ende des vierten Quartals 2023 besaßen 31 Anbieter Lizenzen für den Betrieb von 39 Sportwetten-Portalen. Die Whitelist zeigt, dass die letzte Zulassung im Q4 am 6. November 2023 erfolgt ist. Das Unternehmen Cashpoint Malta Limited, bereits Betreiber von Merkur-Sports.de und Xtip.de, hat seine Angebote um die beiden Online-Plattformen Merkurslots.de und Merkurbets.de erweitert.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
36
40
Q2 2023
30
36
Q3 2023
31
37
Q4 2023
31
39
Firmensitze der Sportwetten-Unternehmen:
Zwei Anbieter sitzen in Deutschland
Drei Unternehmen sind in Österreich ansässig
Ein Unternehmen stammt aus Frankreich
25 Betreiber haben ihren Sitz in Malta
Wenig Bewegung bei der Anzahl zugelassener Anbieter virtueller Automatenspiele
Seit die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) im Juni 2022 mit ihren Plattformen JackpotPiraten und BingBong als erster zugelassener deutscher Anbieter online gegangen ist, ist die Anzahl bis Ende des vierten Quartals 2023 von 40 auf 39 Anbieter gefallen, die insgesamt 120 Portale für virtuelle Spielautomaten betreiben.
Bei den Neuzugängen auf der Liste der Portale für virtuelles Automatenspiel im vierten Quartal handelt es sich um merkurbets.de von Cashpoint Malta Limited am 3. November 2023. Ferner hat Cashpoint Malta die Plattform merkurslots.de von Eyas Gaming Limited übernommen. Ein weiterer Neuzugang ist loewen-player.de von der Löwen Play digital GmbH am 13. Dezember 2023.
Die Betrachtung der Zahlen lässt den Schluss zu, dass ein Anbieter den regulierten deutschen Markt für virtuelles Automatenspiel verlassen hat. Dabei handelt es sich um die Ruleo Alpenland AG mit ihrem Portal mybet.de, wo aktuell ausschließlich Sportwetten angeboten werden.
Beim Vergleich mit einer Whitelist aus dem dritten Quartal (29.09.2023) offenbart sich, dass Aspire Global 7 Limited von seinen 16 Plattformen zwei Angebote vom Markt genommen hat. Dabei handelt es sich um die Webseiten luckster.de und tradaspiele.de.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
29
70
Q2 2023
30
119
Q3 2023
40
120
Q4 2023
39
120
Firmensitze der Anbieter virtueller Automatenspiele:
Neun Anbieter haben ihren Sitz in Deutschland
Ein Betreiber sitzt in Österreich
29 Unternehmen firmieren in Malta
Keine Veränderungen des Online-Poker-Angebots
Die Angebote virtuellen Pokerspiels haben sich seit der letzten Erhebung nicht verändert. Aktuell befinden sich fünf Anbieter auf der Whitelist, die sieben Online-Poker-Plattformen betreiben. Alle Betreiber haben ihren Firmensitz in Malta.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
4
6
Q2 2023
5
7
Q3 2023
5
7
Q4 2023
5
7
Noch kein legales Angebot von Online-Casinospielen
Für klassische Casinospiele wie Roulette, Blackjack und Baccarat gab es bis Ende 2023 kein zugelassenes virtuelles Angebot in Deutschland.
Zeitraum
Anzahl der Erlaubnisse
Anzahl Portale
Q1 2023
0
0
Q2 2023
0
0
Q3 2023
0
0
Q4 2023
0
0
Laufende Umfrage Q4 2023 (bis 19.03.2024)
Halten Sie legale Online-Glücksspielanbieter für vertrauenswürdig?
34,3 Prozent der Personen, die in den vergangenen 12 Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen haben, halten die legalen Online-Glücksspielanbieter für vertrauenswürdig. 28,1 Prozent der Befragten erklärten sich unentschieden in dieser Fragestellung, 37,6 Prozent halten die legalen Online-Glücksspielanbieter nicht für vertrauenswürdig.
Im Vergleich zum vorherigen Quartal lässt sich eine spürbare Veränderung der Werte erkennen. Zum damaligen Zeitpunkt gaben 31,0 Prozent der Teilnehmer an, dass sie legale Online-Glücksspielanbieter für vertrauenswürdig halten würden. 25,0 Prozent waren unentschieden, 44,0 Prozent hielten die Anbieter nicht für vertrauenswürdig.
Würden Sie häufiger Online-Glücksspiele spielen, wenn klar erkennbar ist, dass der Anbieter legal und vertrauenswürdig ist?
(Civey: Stand Juni 2023)
Legalität, Engagement für den Spielerschutz und Seriosität schaffen Vertrauen. Dieses Signal senden die Resultate der Frage an die Nutzerinnen und Nutzer, ob sie häufiger spielen würden, wenn klar erkennbar ist, dass es sich um legale und vertrauenswürdige Anbieter handelt.
So ist ein deutlicher Unterschied zwischen Personen, die in den letzten 12 Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen haben und jenen, die nicht spielen, zu erkennen.
Anfang des Jahres 2023 erklärten 18 Prozent der Befragten, diesen Online-Glücksspiel-Angeboten zu vertrauen. Mitte 2023 waren es bereits 20,5 Prozent. Allerdings äußerten nur 3,3 Prozent der Nichtspieler ihr Vertrauen in zugelassene Online-Glücksspiel-Anbieter.
Haben Sie in den letzten 12 Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen (inklusive Sportwetten)?
Die allgemeine Beteiligung an Online-Glücksspielen hat sich im vierten Quartal 2023 konsolidiert. Gaben im dritten Quartal 10,3 Prozent der Befragten an, in den letzten 12 Monaten Online-Glücksspiele gespielt zu haben, lag der Anteil im vierten Quartal bei 10,2 Prozent. Fast unverändert blieben auch die Antwortmöglichkeiten „Nein” (von 87,5 Prozent auf 87,3 Prozent) und „Keine Angabe” (von 2,2 Prozent auf 2,5 Prozent).
Haben Sie in den letzten 12 Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen (inklusive Sportwetten)? (Ausgewertet nach Ländern)
Ausgewertet nach Bundesländern zeigen sich für das vierte Quartal 2024 erneut große Unterschiede. Insgesamt ist die Beteiligung in den südwestlichen Bundesländern weiterhin höher als in den nordöstlichen. Zum ersten Mal ist das Saarland dabei nicht mehr das Bundesland mit der höchsten Beteiligung. Gaben dort im dritten Quartal noch 16 Prozent an, Online-Glücksspiele zu spielen, fiel der Wert im vierten Quartal drastisch auf 11,6 Prozent.
Damit lag Baden-Württemberg trotz eines Rückgangs um 0,6 Prozentpunkte mit 11,8 Prozent auf dem ersten Platz. In Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist die Beteiligung indes minimal angestiegen.
Einen Rückgang um 0,3 Prozentpunkte hingegen gab es in Hessen. Merklich gesunken ist die Beteiligung in Schleswig-Holstein (von 11,2 auf 9,4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (von 8,6 auf 6,3 Prozent). Ebenfalls stark gesunken ist die Beteiligung in den Stadtstaaten Bremen (von 9,6 auf 7,5 Prozent), Hamburg (von 9,2 auf 8,4 Prozent) und Berlin (von 7,8 auf 6,9 Prozent).
Einen Anstieg hingegen gab es in den östlichen Bundesländern Sachsen-Anhalt (von 7,8 auf 9,4 Prozent), Brandenburg (von 7,1 auf 8,5 Prozent) und Sachsen (von 9,0 auf 9,3 Prozent).
Inwieweit stimmen Sie der Aussage zu „Es ist wichtig, dass es in Deutschland legale Angebote für Online-Glücksspiele gibt, um Spielern einen sicheren Rahmen zu geben”?
(Bild: Civey, Stand 31.12.2023)
Nachdem die Zustimmung zu dieser Aussage der befragten Personen, die in den letzten 12 Monaten am Glücksspiel teilgenommen haben, im dritten Quartal 2023 von 55,9 Prozent auf 63,2 Prozent angestiegen war, sank die positive Resonanz im vierten Quartal erneut auf 54,7 Prozent. Unentschieden waren 21,2 Prozent (Q3: 17,7 Prozent) und ablehnend äußerten sich 24,1 Prozent. Zum Vergleich: Im dritten Quartal bewegte sich dieser Wert noch um 19,1 Prozent.
Eine positivere Einstellung zum regulierten Glücksspiel scheinen Personen einzunehmen, die in den letzten 12 Monaten nicht am Glücksspiel teilgenommen haben. Stimmten im dritten Quartal 2023 noch 24,5 Prozent der Frage zu, dass es wichtig sei, in Deutschland legale Glücksspielangebote bereitzustellen, um Spielern einen sicheren Rahmen zu geben, stieg der Anteil leicht auf 27,8 Prozent an. Unentschieden gaben 21,2 Prozent an und ablehnend zeigten sich 51,5 Prozent (Q3: 50,0 Prozent).
Neuigkeiten im Glücksspielmarkt
Beim Vergleich der Steuereinnahmen für das virtuelle Automatenspiel der Jahre 2022 und 2023 lässt sich ein enormer Unterschied feststellen. Im 4. Quartal 2022 flossen bundesweit 78,774 Mio. Euro an Abgaben in die Staatskasse. Das gesamte Jahr 2022 brachte 429,698 Mio. Euro an Steuern ein.
Obwohl im Jahre 2023 zahlreiche neue Online-Spielotheken eine Zulassung für den regulierten deutschen Markt erhielten und mehr Spiele zugelassen wurden, sprechen die Daten des Bundesfinanzministeriums eine andere Sprache.
So zahlten die regulierten Betreiber virtuellen Automatenspiels im 4. Quartal 60,115 Mio. Euro an den Staat. Das gesamte Jahr 2023 flossen insgesamt 264,398 Mio. Euro in die Staatskasse. Im Vergleich zu 2022 generierte das virtuelle Automatenspiel im Jahre 2023 165,3 Mio. Euro weniger Steuereinnahmen.
Problemloser Zugang zu illegalem Glücksspiel
Es stellt sich nun die Frage, wo die Ursachen für diesen signifikanten Rückgang der Einnahmen zu suchen sind. Da eher nicht davon ausgegangen werden kann, dass im Jahre 2023 weniger gespielt wurde als im Vorjahr, dürfte der Spielerschwund der immer noch großen Diskrepanz hinsichtlich der Attraktivität der Spielangebote und Boni zwischen lizenzierten und illegalen Glücksspiel-Anbietern geschuldet sein. Die Abwanderung auf den Schwarzmarkt scheint hier eher die logische Schlussfolgerung.
Wie die von der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) für diese Ausgabe durchgeführten Tests zeigen, können illegale Angebote in Deutschland problemlos wahrgenommen werden, auch von Minderjährigen.
Warum greifen viele Spielerinnen und Spieler bevorzugt zu diesen Angeboten? Gründe gibt es zuhauf:
Höhere Gewinne, auch Jackpots und progressive Spiele
Nutzung durch in Deutschland gesperrte Spielerinnen und Spieler
Attraktive Bonusangebote
Keine behördliche Kontrolle der Nutzerinnen und Nutzer (LUGAS, OASIS)
Keine Schufa-Verifizierung
Keine Fünf-Sekunden-Regel (attraktivere Gestaltung der Spielabläufe)
Autoplay möglich
Feature Buy-Funktion
Höhere Einsätze möglich
Höhere Einzahlung möglich
Höhere Auszahlungsquoten durch Wegfall der im Jahre 2021 eingeführten Sondersteuer (virtuelle Automaten-Steuer (§ 37 RennwLottG) sowie Online-Pokersteuer (§ 47 Abs. 1 RennwLottG zum einheitlichen Steuersatz von 5,3%)
Keine Werbeeinschränkungen (Werbung auch tagsüber bei Google)
Was wurde bisher erreicht?
Um das Ziel des GlüStV zu erreichen, muss der Markt so attraktiv gestaltet sein, dass die Spielerinnen und Spieler nicht versucht sind, auf die illegalen Angebote zuzugreifen.
Die genauere Betrachtung der regulierten Angebote im Vergleich zu Webseiten auf dem Schwarzmarkt lässt den Schluss zu, dass es für legale Anbieter schwierig ist, mit illegalen Online-Casinos zu konkurrieren.
Die GGL hat, mit ersten Schritten, auf die Dominanz des Schwarzmarktes reagiert:
So ist es nun möglich, in besonderen Fällen das anbieterübergreifende Einzahlungslimit auf Wunsch des Spielers oder der Spielerin von 1.000 € auf 10.000 € oder auch bis zu 30.000 € zu erhöhen.
Darüber hinaus ist die Anzahl der zugelassenen Spiele auf den Webseiten der Anbieter signifikant angestiegen. Dennoch ist der Unterschied zu illegalen Anbietern, die mitunter mehr als 6.000 Spieletitel vorweisen können, immer noch immens.
Fazit
Wie auch im dritten Quartal hat sich auch in den letzten drei Monaten im Jahre 2023 im regulierten Glücksspielmarkt in Deutschland nur wenig bewegt. Bis Jahresende gab es noch kein zugelassenes Angebot für klassische Spiele wie Roulette und Blackjack.
Auch haben die Anbieter immer noch mit der starken Präsenz illegaler Glücksspiel-Webseiten zu kämpfen. Trotz einiger regulatorischer Erfolge dürfte es noch ein weiter Weg sein, bis das hochgesteckte Ziel einer hohen Kanalisierungsrate erreicht werden kann.
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